Bernau: Eine Tafel erinnert seit Mittwoch, den 12. Juni, an der Sporthalle an der Jahnstraße an Friedrich Ludwig Jahn. Die gut sichtbar an der Fassade angebrachte Tafel würdigt einerseits den Pädagogen, Politiker und Publizisten, andererseits weist sie aber auch darauf hin, dass „Turnvater Jahn“ aufgrund seiner nationalistischen und antisemitischen Ansichten eine durchaus umstrittene Figur ist.
Die Jahnstraße, vormals Sechsrutenweg, wurde auf Initiative der Bernauer Turnerschaft im Jahr 1928 nach Friedrich Ludwig Jahn benannt. Hier lag die Turnstätte des Turnclubs Bernau. Dieser hatte sich am 9. Juli 1870 gegründet. Zum 40-jährigen Jubiläum im Jahr 1910 errichtete der Turnclub aus eigenen Mitteln die noch heute an der Jahnstraße befindliche und nach wie vor genutzte Halle. Bis in die 1960er Jahre stand in der Turnhalle eine überlebensgroße Büste Friedrich Ludwig Jahns. Diese gilt heute als verschollen.
Die Erinnerungstafel an der Jahn-Sporthalle geht auf einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 29. Juni 2023 zurück. Darin war fixiert, dass der Text der Tafel von einer Arbeitsgruppe erarbeitet wird.
„Am Entstehen der Erinnerungstafel haben sowohl das Kulturamt als auch das Gebäudemanagement der Stadt einen Anteil. Bedanken möchte ich mich ausdrücklich bei den beiden Stadtverordneten, die beim Erarbeiten des Textes maßgeblich mitgewirkt haben“, sagte Kathrin Klee, Amtsleiterin Gebäudemanagement.