In den Jahren 2015/2016 entstanden neue Gruppenhäuser im „Wendepunkt“, sowie das Therapeutische Jugendwohnen (TJW) Barnim und TJW Berlin. Weitere Einrichtungen wie die Therapeutische Wohngemeinschaft Berlin entstanden und das Paul Gerhardt Haus, welches unversorgten minderjährige Flüchtlinge ein zu Hause bot. Im Jahr 2019 wurde ein neues Verwaltungsgebäude auf dem Gelände errichtet.
Der „Wendepunkt“ bietet intensiv-therapeutische Betreuung für 18 Jugendliche im Alter von 12 bis 21 Jahren, die Unterstützung benötigen, um ihren Lebensweg neu auszurichten. In den letzten 20 Jahren fanden über 300 Kinder und Jugendliche hier vorübergehend ein Zuhause, erhielten Sicherheit, Vertrauen und wurden liebevoll betreut.
Die Jugendlichen, die aus verschiedenen Teilen Deutschlands kommen, verbringen durchschnittlich 20 Monate im „Wendepunkt“. Das Hauptziel ihres Aufenthalts ist die (Re-)Integration in ein eigenständiges Leben und der Wiederaufbau stabiler Beziehungen zu ihren Eltern oder anderen wichtigen Bezugspersonen. Die Einbeziehung der Eltern und Bezugspersonen in den Betreuungsprozess ist ein zentraler Bestandteil der Arbeit.
Die Unterkunft für die Jugendlichen umfasst drei moderne Wohngruppen mit jeweils sechs Einzelzimmern, einem Gemeinschaftsraum, offener Küche und Bädern. Die Freizeitmöglichkeiten reichen von einem Volleyballfeld, Tischtennis bis hin zu einem Fitnessraum, Koch- und Kreativräumen. Ein Gewächshaus, eine Ackerfläche und erlebnispädagogische Aktivitäten ergänzen das Angebot, um individuelle Perspektiven zu entwickeln, wie Praktika, Ausbildungen oder andere passende Angebote.
Die Geschichte des Ortes reicht bis ins Jahr 1905 zurück, als Hoffnungstal als erste Heimstätte des Vereins „Hoffnungstal für die Obdachlosen der Stadt Berlin“ errichtet wurde. Die öffentliche Einweihung fand am 27. Mai 1906 in Anwesenheit von Kaiserin Auguste Viktoria statt, die 150 ehemals obdachlose Männer beherbergte. Das Kaiserhaus unterstützte den Bau des Betsaales mit einer Spende von 10.000,00 RM.