Wandlitz: Insgesamt drei Städtepartnerschaften hat die Gemeinde Wandlitz. Die älteste besteht mit La Ferrière. Bereits 1997 schloss sich der heutige Ortsteil Wandlitz – damals noch eigenständige Gemeinde – mit der rund 1.500 Kilometer entfernt liegenden französischen Gemeinde zusammen. 2002 wurde dann der Partnerschaftsvertrag mit dem polnischen Trzebiatów unterschrieben, die jüngste Freundschaft pflegt die Gemeinde mit dem französischen Ballainvilliers, einer Kommune nahe Paris. Diese Partnerschaft wurde 2013 unterzeichnet.

Ein großes Jubiläum stand jetzt vom 26. bis zum 28. Mai in Wandlitz auf dem Programm. Nach zwei Jahren Corona bedingter Abstinenz sollte das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen Wandlitz und La Ferriére ausgiebig gefeiert werden. „Unsere Treffen und Jubiläen sind immer tolle und unvergessliche Feste“, so Thomas Härting, Vorsitzender der Wandlitzer AG Städtepartnerschaften, der in monatelanger Arbeit mit einer Gruppe engagierter Ehrenamtlicher das Jubiläumsevent akribisch vorbereitet hatte.

Los ging es am 26. Mai: am späten Nachmittag trafen zwei vollbesetzte Reisebusse an der Wandlitzer Grundschule ein, am späten Abend wurden dann noch weitere französische Gäste am Berliner Flughafen abgeholt. Der Freitag begann für die Gäste aus La Ferriére und ihre deutschen Gasteltern mit verschiedenen Bustouren durch Berlin und Brandenburg. Abends versammelten sich dann insgesamt 300 Gäste – Franzosen, eine Delegation aus der polnischen Partnergemeinde Trzebiatów und Wandlitzer – in der Sporthalle an der Wandlitzer Grundschule zu einer offiziellen Jubiläumsveranstaltung und natürlich zum gemeinsamen Feiern. „Lange Monate der Pandemie und ihre Folgen und dann der Krieg in der Ukraine haben unser Leben durcheinander gebracht. Diese seltsame Welt, in welcher wir leben, stellt uns Fragen und wir alle brauchen Werte, um uns zu orientieren. Unsere Partnerschaft überdauert die Zeit, sie wird im Laufe unserer Begegnungen immer tiefer, sie erinnert an das Wesentliche in unserem Leben,“ erinnerte David Bèly, Bürgermeister in La Ferriére, an das stabile und gewachsene Fundament zwischen den beiden Partnergemeinden. Wandlitz`s Bürgermeister Oliver Borchert betonte die Bedeutung von funktionierenden Städtepartnerschaften für das europäische Selbstverständnis: „Wandlitz und La Ferriére sind das gelebte gemeinsame Europa – im Kleinen, von Mensch zu Mensch, ganz konkret vor Ort.“ Und der Rathauschef ließ es sich natürlich nicht nehmen, die Gäste aus Frankreich und Polen über die frisch geschlossene strategische Partnerschaft mit dem ukrainischen Makariv zu informieren.

Der Freitag-Abend verging dann wie im Flug bei bester Stimmung bis tief in die Nacht mit gutem Essen, viel Musik, Tanz und unterhaltsamen Einlagen der französischen Gäste. Erst weit nach zwei Uhr verabschiedeten sich dann auch die letzten Gäste, um am Samstag-Morgen pünktlich um 11 Uhr wieder vor Ort zu sein. Dann startete nämlich mit einem wetterbedingt in die Sporthalle verlegten musikalischen Programm der Original Wandlitzer Musikanten, den Chören Jubilate, Wa Canto und der Groupe Vocal Crescendo sowie der klanggewaltigen Marching Band l’Espérance aus la Ferrière der nächste große Programmpunkt der Jubiläumstage. Zuvor hatte La Ferriére`s Bürgermeister David Bély an seinen Wandlitzer Amtskollegen Oliver Borchert ein speziell angefertigtes Kunstwerk – ein großer eisenhaltiger Stein aus einem Steinbruch in La Ferriére mit einem „Kopf“ aus ineinander verschlungenen Ringen als Symbol der deutsch-französischen Freundschaft – übergeben. Die Wandlitzer revanchierten sich mit einer überdimensionalen Torte im deutsch-französischen Design sowie einem Mittelstück mit dem speziell für die 25-Jahrfeier entworfenen Logo, die direkt vor Ort von den Gästen verzehrt wurde.

Am späten Samstag-Abend hieß es dann Abschied nehmen von den Gästen, die sich per Bus auf die lange Heimreise nach Frankreich machten. Auf Wiedersehen, au revoir! Bis zum nächsten Mal, liebe Freunde! Au revoir chers amis jusqu’à la prochaine fois!