Bernau: Am 29. April reinigen und polieren Schülerinnen und Schüler der Diakonischen Schulen Lobetal Stolpersteine in der Ortschaft Lobetal. Sie verlesen dabei die Kurzbiografien der Opfer und legen eine weiße Rose nieder. Start der Reinigungsaktion ist um 10 Uhr am Elisabeth-Schwartzkopff-Haus gegenüber der Lobetaler Kirche.
Teilnehmen wird auch Pfarrer Martin Stoelzel-Rhoden. Sein Großvater Dr. Hermann Feder war unter den Menschen, die 13. April. 1942 deportiert und ins Ghetto nach Warschau gebracht wurden. Der Enkel wird zu den Schülerinnen und Schülern sprechen.
Dr. Hermann Feder war ein evangelischer Christ mit jüdischen Wurzeln. Er lebte in Potsdam und wurde am 25. August 1883 geboren. Dr. Hermann Feder war mit seiner Frau Charlotte verheiratet. Sie war keine Jüdin. Sie hatten gemeinsam eine Tochter und einen Sohn. Zum Schutz seiner Familie hat er sich scheiden lassen und ist nach Lobetal gezogen. Seit dem 9. Dezember 1940 lebte er in Lobetal an der Alten Schmiede. Zu diesem Zeitpunkt war er 58 Jahre alt. In Potsdam hat er als Landgerichtsrat gearbeitet. In Lobetal arbeitete bis zu Deportation als Gärtner.