Eberswalde: #die1893 hat derzeit 60 Prozent der Bauarbeiten im Aktionsraum Barnim erledigt und sogar schon erste Wohnungen an neue Mitglieder übergeben. Bis Ende des Jahres werden 14 der insgesamt 74 Wohnungen in der Barnimer Straße bezogen sein. Bis zum Frühjahr 2025 sind alle Wohnungen fertiggestellt und bis auf wenige Restwohnungen vermietet. Sind 2025 dann auch die Außenanlagen fertig, ist die Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Eberswalde und dem Land Brandenburg erfüllt. Die Bilanz mit mehr als 400 sanierten Wohnungen und einem verbesserten Wohnumfeld in vier Aktionsräumen kann sich sehen lassen.
Kerstin Köhler, Teamleiterin BRAND.VIER bei der 1893
„Mit dem Ende der Kooperationsvereinbarung endet jedoch keinesfalls unser Engagement im Brandenburgischen Viertel. Die nächsten Häuser nehmen wir bereits planerisch in den Blick – diesmal allerdings unter der Überschrift Energetische Sanierung. Denn bis 2045 müssen wir alle Gebäude klimaneutral bewirtschaften. Das betrifft alle Bestände – nicht nur die im Brandenburgischen Viertel. Je nach Gebäude müssen wir mal an die Energieversorgung ran und mal an die Gebäudehülle. Manchmal müssen wir auch beides anfassen. Wir wissen bereits für jedes einzelne Gebäude, was ansteht und wann wir das in den nächsten 20 Jahren machen wollen. 2025 starten wir auch in Westend mit der energetischen Sanierung.“
Eingangspavillons von timpla
Mit dem Eberswalder Holzmodul-Hersteller timpla gesellt sich auf der BRAND.VIER-Baustelle ein weiterer Player zu den regionalen Firmen hinzu. timpla wird für jeweils zwei von vier Aufgängen pro Haus Eingangspavillons installieren, die einen barrierefreien Zugang zum Haus ermöglichen. Die Pavillons sind in der Fläche 4 mal 6 Meter groß und haben eine Höhe von etwa 4,30 Metern. Damit entsprechen sie eineinhalb Geschosshöhen und gleichen damit den Höhenunterschied zwischen Haupt- und Hintereingang aus. Die Aufgänge mit Pavillon haben einen Aufzug, der vom Haupteingang im Innenhof über eine halbe Treppe und vom Hintereingang außerhalb des Hofes barrierefrei erreichbar ist. Die Aufzüge sind in den Häusern verbaut und von außen nicht sichtbar. Dafür hat die 1893 25 Prozent der Wohnungen umgebaut. Dank der Aufzüge sind 50 Prozent der Wohnungen barrierefrei erreichbar.
Autofreier Innenhof
Die Häuser bekommen wie schon in den anderen Aktionsräumen ein eigenes Gesicht, der sich innerhalb des Viertels deutlich abhebt und so für eine positive Identifikation mit dem Wohnumfeld sorgt. Dazu trägt auch der autofreie Innenhof bei. Damit sogar die Müllautos nicht mehr in den Innenhof fahren müssen, wird auch der Müllplatz nach außen verlegt. #die1893 wird die bisher dafür vorgesehene Straße entsiegeln und sie nur noch als Feuerwehrzufahrt ausweisen. Die sehr gute Kooperation mit der Stadt Eberswalde und dem städtischen Wohnungsunternehmen WHG hat dazu geführt, dass auch die WHG ihren Müllplatz nach außen verlegt, um den Innenhof gänzlich autofrei zu halten. Ihren aktuellen Müllplatz baut #die1893 im Zuge der Bauarbeiten zum zweistöckigen Fahrradhaus um.
Klima- und Artenschutz
Wie schon in den anderen Aktionsräumen setzt #die1893 auch im Aktionsraum Barnim viele Maßnahmen für den Klima- und Artenschutz um. Dazu gehören Nistkästen in verschiedenen Höhen für die unterschiedlichen Bedürfnisse von Mauerseglern, Spatzen, Meisen und Fledermäusen. Versickerungsmulden nehmen das Regenwasser von den Dächern auf. Alle anderen Maßnahmen fasst Kerstin Köhler so zusammen: „Blühpflanzen mit Bienennahrung, Strauch statt Hecke, Wiese und Bodendecker statt Rasen. All das ist nicht nur resistenter gegen Trockenheit, sondern auch leichter zu pflegen.“
Digitales und verschlanktes Planen und Bauen
Die Kooperationsvereinbarung zwischen 1893, Stadt Eberswalde und Land Brandenburg besteht seit 2020. Seitdem sind Fördermittel in Höhe von 76,5 Millionen Euro ins Viertel geflossen. 2020 sanierte #die1893 bereits das erste Haus in der Havellandstraße – noch ohne Fördermittel, aber mit dem klaren Ziel, für die großen Baustellen mit vier und fünf Häusern zu üben und Abläufe zu optimieren. Einen großen Anteil an der Termin- und Kostentreue im Großprojekt BRAND.VIER haben das digitalisierte und das verschlankte Bauen, mit dem sich #die1893 intensiv beschäftigt hat. Diese Lernprozesse werden nun auch allen anderen Wohngebieten zugutekommen, wenn #die1893 dort energetisch saniert.