Ab sofort fahren kaum hörbar die ersten Wasserstoff-Abfallsammelfahrzeuge durch den Barnim. Die vier neuen Fahrzeuge sind zunächst für die Abfallentsorgung in und um Bernau bei Berlin zuständig. Es sollen noch weitere Fahrzeuge mit klimafreundlicher Antriebstechnologie folgen.
Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit knapp 2,15 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.
Mit Bekanntgabe der Clean-Vehicle-Richtline vom 20. Juni 2019 begann auch bei der BDG der Startschuss für die Umstellung des Fuhrparks auf emissionsarme und -freie Antriebe. Nach erfolgter Fördermittelzusage im Herbst 2021 begann die Ausschreibung und Bestellung der ersten vier Wasserstoff- Abfallsammelfahrzeuge bestehend aus zwei Drehtrommelfahrzeugen und zwei Sperrmüllfahrzeugen. Die vier neuen Fahrzeuge, welche gestaffelt im Laufe des ersten Quartals 2023 geliefert werden, werden künftig mit grünem Wasserstoff betankt.
„Die Barnimer Dienstleistungsgesellschaft wird mit der jetzt erfolgten Lieferung der erste Entsorger im Land Brandenburg sein, der Wasserstoff-betriebene Abfallsammelfahrzeuge einsetzt. Wir tragen damit nicht nur der aktuellen Gesetzeslage Rechnung, sondern kommen zugleich einen entscheidenden Schritt weiter bei der Umsetzung unserer Null-Emissions-Strategie, die der Landkreis seit nunmehr 15 Jahren verfolgt. Mein Dank gilt allen Beteiligten sowie Bund und Land, die uns bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen“, erläutert Landrat Daniel Kurth.
Der Bürgermeister von Bernau, André Stahl, ergänzt: „Ich freue mich sehr, dass das Infrastrukturangebot für alternative Antriebe für kommunale Fahrzeuge in unserer Stadt verbessert wird.“
„Wir als BDG gehen beispielgebend und zukunftsorientiert in Sachen Abfallentsorgung voran. Es ist auch für die Fahrer motivierend mit modernsten Fahrzeugen unterwegs zu sein. Die ersten Probefahrten haben gezeigt, dass sich die neuen Fahrzeuge problemlos in den gewohnten Entsorgungsablauf integrieren lassen“, so Tino Pompetzki, Betriebsleiter der Barnimer Dienstleistungsgesellschaft mbH.
Wird davon ausgegangen, dass ein herkömmliches Sperrmüllfahrzeug im Jahr 25.000 Kilometer zurücklegt und dabei 42 Liter Diesel auf 100 Kilometer verbraucht, dann ergibt sich für den Einsatz eines mit Wasserstoff betriebenen Sperrmüllfahrzeugs eine CO2-Einsparung von knapp 28 Tonnen im Jahr. Durch die Umstellung der vier neuen Fahrzeuge ergibt sich jährlich eine Ersparnis von circa 148 Tonnen CO2.
Ziel ist es, mithilfe weiterer Förderungen bis 2035 vollständig emissionsfrei im Landkreis unterwegs zu sein.