Eberswalde: Gleich zu Beginn des neuen Jahres hält die Eberswalder Stadtbibliothek „ein galaktisches Programm“ für Cineasten bereit. Am Donnerstag, dem 12. Januar 2023, ab 18:30 Uhr, werden im Rahmen der Filmdokumentation „Utopia in Babelsberg“ neue Blicke auf die Science-Fiction-Kultur der DDR geworfen. Der Kunsthistoriker Dr. Marcus Becker und Benjamin Stöwe, Kurator des Star Trek-Museums in Eberswalde, leiten durch den Abend und regen zur Diskussion an. Alle Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, ihre Lieblingsbücher des Science-Fiction-Genres mitzubringen und gemeinsam ins Gespräch zu kommen.
Utopia in Babelsberg
Filmvorführung in der Stadtbibliothek Eberswalde
Donnerstag, 12. Januar 2023, 18:30 Uhr
Bürgerbildungszentrum Amadeu Antonio, Puschkinstraße 13
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro
Anmeldung und Eintrittskarten sind in der Stadtbibliothek zu erwerben
„Der Filmexperte und „Kino King“ von radioeins, Knut Elstermann, zeigt in dieser Dokumentation die Weltläufigkeit der Science-Fiction-Produktionen der DEFA, die sich mit Filmen wie Kubricks „2001 – Odyssee im Weltraum“ messen konnten. Dabei zeigt er das ideologische Dilemma auf: Die marxistische Weltanschauung sah eine gesetzmäßig eintretende Zukunft voraus, den Kommunismus. Sie hatte friedlich und weitestgehend problemfrei zu sein. Doch wie sollte man in einer solchen Welt spannende Geschichten erzählen? Science-Fiction bei der DEFA war nie ein Krieg der Sterne, keine Alien-Invasion, sondern eine Kontaktaufnahme mit dem Fremden über Signale, ein immer wiederkehrendes Handlungsmotiv. Kommunikation statt Konfrontation. Diese Filme geben Auskunft über das Bild einer kommenden sozialistischen Gesellschaft, über die Erwartungen und Hoffnungen und sie waren Gegenbilder zur offiziell verurteilten westlichen SF-Kunst“, aus einem Werbetext der Kreisvolkshochschule Barnim.
Kopfkino für Alt und Jung – „Der schweigende Stern“
Begleitend zur oben genannten Veranstaltung wird im Rahmen des Formates „Kopfkino für Alt und Jung“ ein echter Klassiker der DEFA-Studios gezeigt. Mit „Der schweigende Stern“ lieferten diese 1960 ihren ersten Beitrag zum Science-Fiction-Film. Die polnische Koproduktion mit Kultstatus fand auch in der Bundesrepublik Anklang. Dort jedoch unter dem Titel „Raumschiff Venus antwortet nicht“ und um ganze 15 Minuten gekürzt. Heute kann das Werk jedoch wieder in seiner ursprünglichen Form gezeigt werden und ist nicht nur filmhistorisch interessant.
Handlung:
„Ein Raumschiff mit internationaler Besetzung, bestehend aus sieben Männern und der japanischen Ärztin Sumiko, unternimmt 1970 eine Expedition zur Venus. Man hatte erst jetzt herausgefunden, dass eine 1908 in der Wüste Gobi niedergegangene kosmische Spule von diesem Planeten stammt. Auf Funksprüche aber antwortete die Venus bisher nicht. Auf dem Weg gelingt es, den Inhalt der Spule zu entschlüsseln. Er besagt, dass die Venusbewohnenden 1908 einen Angriff auf die Erde planten. Obwohl es nicht dazu kam, erwartet die Mannschaft bei ihrer Landung nichts Gutes. Sie entdecken keine Lebewesen, nur technische Anlagen, die im Selbstlauf funktionieren. Eine gigantische Vernichtungsmaschinerie, die außer Kontrolle geraten sein muss, sich offensichtlich gegen ihre Erbauer gerichtet hat und noch immer riesige atomare Strahlung freisetzt …“
Kopfkino für Alt und Jung – „Der schweigende Stern“
Im Saal des Bürgerbildungszentrums Amadeu Antonio, 2. Obergeschoss
Mittwoch, 18. Januar 2023, jeweils 15 und 18 Uhr
Keine Anmeldung nötig
Eintritt frei
Die Veranstaltungsreihe „Kopfkino für Alt und Jung“ wird im Auftrag der Stadt Eberswalde durch die Firma amigo media Filmproduktionen organisiert und ausgeführt.
Die Filme, welche an jedem dritten Mittwoch eines Monats im Saal des Bürgerbildungszentrums Amadeu Antonio gezeigt werden, haben stets einen pädagogischen Anspruch zu gesellschaftlich bedeutsamen Themen.