Eberswalde: Die GLG Gesellschaft für Leben und Gesundheit (GLG) hat gemeinsam mit der Akademie der Gesundheit Berlin/Brandenburg e.V. (AdG) und der Hochschule für Gesundheitsfachberufe Eberswalde (HGE) den dritten Digitalen Fachtag erfolgreich ausgerichtet. Unter dem Motto „Veränderungen des Berufsbildes durch die digitale Transformation von Gesellschaft und Gesundheitswesen“ versammelten sich rund 50 Teilnehmende, um die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen im digitalen Gesundheitssektor zu diskutieren.
Experten aus verschiedenen Bereichen der digitalen Gesundheit präsentierten innovative Lösungen und diskutierten deren Potenzial für die Zukunft der Patientenversorgung. Im Fokus standen dabei Themen wie Telemedizin, digitale Therapie, künstliche Intelligenz und die Nutzung von Apps zur Gesundheitsförderung.
Besonders große Aufmerksamkeit erregten Vorträge zu folgenden Themen:
- Telematikinfrastruktur: Die Gematik stellte die neuesten Entwicklungen im Bereich der digitalen Vernetzung im Gesundheitswesen vor.
- Digitale Therapie: Die Caspar Health Clinic präsentierte innovative Ansätze für die Behandlung von Krankheiten mithilfe digitaler Anwendungen.
- Künstliche Intelligenz: In einem Workshop wurde gezeigt, wie ChatGPT genutzt werden kann, um die tägliche Arbeit im Gesundheitswesen effizienter zu gestalten.
- Gesundheits-Apps: Unternehmen wie NeuroNation (Gedächtnistraining-), Femna (Frauengesundheit) und SmartMOMS (Unterstützung bei postpartalen Depressionen) stellten ihre Apps vor, die Patienten bei der Gesundheitsförderung und -erhaltung unterstützen.
Der Vormittag, moderiert von Christina Schuster von der AdG, stand ganz im Zeichen vielseitiger Impulsvorträge von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen. Dr. Kurt Petzuch, Leiter der Stabsstelle Digitale Transformation der GLG, gab einen umfassenden Überblick über die digitale Transformation und deren Auswirkungen auf das Gesundheitswesen. PD Dr. Anika Heimann-Steinert präsentierte die neuesten Entwicklungen bei der Gematik, dem Kompetenzzentrum für die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Neuronation stellte innovative Ansätze für kognitives Training vor, während Maxie Matthiessen und Dr. Leoni Matt von FEMNA den Gender Gap in der Medizin und digitale Unterstützung in Frauengesundheitsthemen thematisierten. PD Dr. Silke Pawils von SmartMoms präsentierte digitale Lösungen zur Unterstützung von Müttern in der Phase nach der Geburt. Abschließend zeigte Nadine Mautsch von der Akademie der Gesundheit den „Fluch und Segen“ der digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) auf und stellte am Beispiel von Kaia deren Vorteile für Patientinnen und Patienten vor
Interaktive Workshops für praxisnahe Erfahrungen
Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden in praxisnahen Workshops ihr Wissen vertiefen und sich aktiv einbringen. Im Workshop „Kaia Health Rückenschmerzen“ erlebte ein interprofessionelles Team aus Studierenden und Auszubildenden die App hautnah. Mit Spaß und Bewegung wurden Sterne im digitalen Raum gefangen und die Funktionen von Kaia spielerisch kennengelernt. Der integrierte Bewegungscoach führte durch individuelle Übungseinheiten, während die Selfie-Kamera präzises Echtzeit-Feedback gab. Eine lebhafte Diskussion über den praktischen Einsatz von Kaia lieferte viele neue Impulse.
Im LEGO® Serious Play® Workshop gestalteten die Teilnehmenden durch einen kreativen Ansatz die Ambulantisierung in ländlichen Regionen. Sie bauten spielerisch die Versorgung von morgen und diskutierten intensiv über mögliche Strukturen und Visionen. Der interprofessionelle Austausch zeigte, dass es viele Insellösungen und teure Technik in Städten gibt. Es wurde betont, dass ein Zugang für alle geschaffen werden muss, um durch Telemedizin und mobile Lösungen die Versorgung zu sichern.
Ein weiterer Workshop widmete sich der neuen Arbeitswelt, wie sie bei CASPAR Health schon ein Stück Realität geworden ist. Ein interprofessionelles Team setzte sich intensiv mit digitaler Therapie auseinander. Nach einer Einführung in die Caspar Clinic und das innovative Behandlungsmodell wurden Unterschiede zu analogen Konzepten, der Mehrwert für Patient*innen sowie Herausforderungen und Zukunftsvisionen diskutiert. Gemeinsam entwickelten die Teilnehmenden Ideen für die ideale Welt der digitalen Therapie und sammelten Impulse für die Weiterentwicklung der Ausbildung.
Im Workshop zur Künstlichen Intelligenz mit ChatGPT 4.0 testeten zwölf Teilnehmende gemeinsam, welche Konversationen und kognitiven Leistungen möglich sind. Obwohl viele bereits von KI gehört hatten, hatten nur wenige praktische Erfahrungen gesammelt. Neben Anwendungsbeispielen wurden zukünftige Entwicklungen, mögliche Einsatzbereiche und ethische Aspekte besprochen. Am Ende verwandelten sich die anfänglichen Fragezeichen in den Augen der Teilnehmenden in Interesse und neue Ideen.
Bedeutung für die GLG, die AdG, die HGE und die Region
Die GLG präsentiert sich gemeinsam mit der Akademie der Gesundheit und der Hochschule für Gesundheitsfachberufe Eberswalde als fortschrittlicher Akteur im Gesundheitswesen. Durch Veranstaltungen wie den Digitalen Fachtag zeigt sie Engagement in der Gestaltung der digitalen Zukunft und positioniert sich attraktiv für Nachwuchskräfte. Dr. Kurt Petzuch: „Die digitale Transformation bietet enorme Chancen für das Gesundheitswesen. Wir möchten Mitarbeitende und Studierende darauf vorbereiten und gleichzeitig junge Talente gewinnen.“ Der Erfolg des dritten Digitalen Fachtags unterstreicht das Interesse und den Bedarf an Austausch und Weiterbildung im Bereich der digitalen Gesundheitsanwendungen. Die GLG und ihre Partner planen bereits zukünftige Veranstaltungen, um den Dialog fortzusetzen und die digitale Kompetenz weiter zu stärken.