Bernau: Knapp unter 25.000 Bernauer und Gäste kamen trotz tropischer Temperaturen, um vom 13. bis 15. Juni das 32. Hussitenfest in der größten Stadt des Barnims zu feiern. Bereits am Eröffnungstag versammelten sich bei bestem Sommerwetter viele Menschen auf dem Platz am Steintor, im Stadtpark und auf dem Marktplatz.
Das Fest startete am Freitagnachmittag mit der traditionellen Zeremonie am Steintor, bei der die Akteure einen kleinen Vorgeschmack auf das Treiben im Stadtpark gaben. Der Bürgermeister und der Bernauer Heimatverein erklärten anschließend das Fest für eröffnet, was mit den Salutschüssen der Schützengilde 1418 besiegelt wurde.
Bürgermeister André Stahl wurde von seinem Amtskollegen Bürgermeister Laurent Jeanne und einer Delegation aus der französischen Partnerstadt Champigny-sur-Marne begleitet.
Filmmusik mit dem Bundespolizeiorchester
Nachdem der Rummel auf dem Festplatz und das abwechslungsreiche Programm im Stadtpark bereits im vollen Gange waren und die Briganten in den Innenstadt-Restaurants die Bierfässer für ihr Lager
„geraubt“ hatten, wartete der Freitagabend mit einem besonderen musikalischen Event auf, bei dem weltberühmte Filmmusik erklang. Dafür hatte sich der Marktplatz in eine große Open-Air-Arena verwandelt.

Bis auf den letzten Platz waren alle Stühle belegt. Auch die Stehplätze wurden knapp, als das Bundespolizeiorchester Berlin unter Leitung von Dirigent Gerd Herklotz pünktlich ab 19.30 Uhr einen Filmhit nach dem anderen präsentierte. Die Gesangssolisten Nadine Oswald und Benedikt überzeugten mit ihrer Stimmgewalt und Vielseitigkeit. Mit stürmischem Applaus wurden die Auftritte der Chöre des Paulus- Praetorius-Gymnasiums sowie des Barnim-Gymnasiums vom Publikum honoriert.
Für das Bundespolizeiorchester Berlin war der Auftritt zum Hussitenfest quasi ein „Heimspiel“, denn das Orchester hat seine Probenräume im Bernauer Ortsteil Waldfrieden.
„Der Gendarmenmarkt ist nur ein schwacher Ersatz im Vergleich zu uns“, sagte Bürgermeister André Stahl zur Einstimmung auf das Konzert und sorgte mit seiner Äußerung für heitere Stimmung auf dem Marktplatz. André Stahl freute sich, dass das Konzert erneut so viele begeisterte Zuhörer fand.
Den krönenden Abschluss des Eröffnungstages bildete der Fackelumzug vom Stadtpark entlang des Angergangs und der Stadtmauer zum Steintor, wo ein beeindruckendes Feuerwerk zu erleben war.
Der Festumzug zur Stadtgeschichte
Bei tropischen Temperaturen ließen am Samstagvormittag beim historischen Festumzug rund 1.700 Akteure in liebevoll gestalteten Bildern die Stadtgeschichte lebendig werden. Tausende Zuschauer säumten den Weg des Festumzugs und dankten den Akteuren mit reichlich Beifall.
Mittelaltermarkt mit Mittelalterflair
Danach zog es die Bernauer und ihre Gäste aufs Festgelände, wo an allen Festtagen auf der großen und kleinen Bühne, der Strohwiese, unter der Linde, auf dem Turnierplatz, der Lichtung und im Brigantenlager ein vielseitiges Programm für Jung und Alt geboten wurde. Der Mittelaltermarkt mit seinem Mittelalterflair mit Gauklern, Minnesang und Ritterturnieren, Bader, Schmied oder Bogenschießen lockte die Besucher an – überall wurde gestaunt, mitgemacht, ausprobiert.
Unabhängig von der Begeisterung der Gäste für das Mittelalter zog der Rummel auf der anderen Seite des Stadtparks insbesondere junges Publikum an. Hier lockten rund 20 Fahrgeschäfte die Fans des Jahrmarkttrubels an.
Kunst- und neuzeitlicher Markt in der Innenstadt
Beschaulich ging es an der Mühlen-, Grün- und Bürgermeisterstraße zu.
Zum Schauen, Bummeln, Kaufen und Schlemmen luden beim Kunst- und neuzeitlichen Markt mehr als 50 Stände ein. Der Marktplatz präsentierte sich als Musik-Café mit Gastronomie-Ständen, wo die Festbesucher innehalten, musikalischen Klängen für Jung und Alt lauschen konnten.
Die Schlacht um Bernau als krönender Abschluss
Den krönenden Abschluss des Mittelalterfestes markierte traditionell am Sonntagnachmittag „Die Schlacht um Bernau“. Wer erleben wollte, wie die tapferen Bernauer 1432 die Hussiten zurückgeschlagen haben könnten, durfte mit viel Getöse und Rauch dem Spektakel der Briganten und anderer Rittersleut‘ beiwohnen.
„Unser 32. Hussitenfest war ein voller Erfolg. Trotz der Hitze strömten die Bernauer und Gäste auf das Festgelände und in die Innenstadt, sorgten für gute Stimmung und feierten ausgelassen und friedlich“, so der Bürgermeister. „An dieser Stelle möchte ich allen Mitwirkenden und den vielen ehrenamtlichen Akteuren und unserem Bauhof danken, der mit seinem unermüdlichen Einsatz nicht nur den Auf- und Abbau meisterte, sondern auch dafür sorgte, dass unser Festgelände immer sauber erstrahlte“, würdigt André Stahl das Engagement.
Die Verkehrsregelungen und die erweiterten Sicherheitsvorkehrungen für das 32. Hussitenfest erwiesen sich als tragfähige Konzepte. „Ich danke allen Anwohnern für ihr Verständnis für die Einschränkungen, die damit verbunden waren“, sagt das Stadtoberhaupt.
„Alle Beteiligten vor und hinter den Kulissen haben unser Stadtfest wieder zu dem gemacht, was es ist: ein Fest der Bernauer für die Bernauer“, so der Bürgermeister.
Vorfreude auf das 33. Hussitenfest
Nach dem Hussitenfest ist vor dem Hussitenfest: Das 33. ist für das Wochenende vom 12. bis 14. Juni 2026 geplant.