Eberswalde ist „Energie+Stadt“ und „Fairtrade-Stadt“. Informell ist sie auch als „Waldstadt“ bekannt. Am Dienstag, dem 14. März 2023, ist nun vielleicht der sprichwörtliche Grundstein für eine zukünftige „Foodsharing-Stadt Eberswalde“ gelegt worden. Einem Vorschlag aus der Stadtpolitik folgend unterzeichnete Bürgermeister Götz Herrmann an diesem Tag eine entsprechende Motivationserklärung zwischen „Foodsharing Eberswalde“, vertreten durch Herrn Milan Touché und der Stadt Eberswalde. Erstgenannte ist Teil der europaweiten Initiative „Foodsharing“, die sich für die Wertschätzung von Lebensmitteln sowie den Wandel unserer Gesellschaft zu mehr bewusstem und nachhaltigerem Konsumverhalten einsetzt. Man will „für die Problematik der Lebensmittelverschwendung sensibilisieren und einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit Lebensmitteln fördern“, wie es unter anderem in der Motivationserklärung beschrieben ist. Etwa 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel landen jährlich weltweit im Müll.
„Foodsharing ist ein moderner und nachhaltiger Weg gegen die ‚Wegwerfmentalität‘ unserer Gesellschaft. Die Stadt Eberswalde möchte hier eine Vorbildfunktion einnehmen, um Inspiration und Denkanstoß für andere zu sein. Ich bedanke mich ausdrücklich für den weitsichtigen Vorschlag aus der Stadtverordnetenversammlung und das große Engagement von „Foodsharing Eberswalde“, so Bürgermeister Götz Herrmann.
Im Jahr 2022 waren insgesamt 102 Personen ehrenamtlich für „Foodsharing Eberswalde“ aktiv. Dabei werden Lebensmittel, die von den teilnehmenden Betrieben nicht mehr verkauft werden dürfen oder sollen, von sogenannten „Food-Savern“ abgeholt und entweder privat über ein eigenverantwortliches Netzwerk oder im extra dafür installierten „Fairteiler“ im Haus 2 auf dem Stadtcampus der Hochschule für nachhaltige Entwicklung, verteilt. „Etwa 50 bis 60 Kilogramm Lebensmittel landen täglich im Fairteiler“, wie Milan Touché berichtet, „über die E-Mail-Adresse eberswalde@foodsharing.network“ sind mitunter auch spontane Abholungen möglich. Zum Beispiel, wenn man nach einem großen Fest oder einer sonstigen Veranstaltung bemerkt, dass man noch Lebensmittel übrig hat. Für registriert Teilnehmende gibt es aber fest vereinbarte Abholzeiten, um zum Beispiel die Betriebe zu entlasten“, so Touché weiter. So kommen jährlich über tausend Abholungen zusammen.
Durch die Kooperation mit der Stadt Eberswalde hofft die Initiative auf mehr Sichtbarkeit und den Ausbau des eigenen Netzwerks. Wer sich als „Food-Saver“ oder darüber hinaus engagieren möchte, kann sich unter www.foodsharing.de anmelden. Außerdem kann man online über die Freiwilligenagentur Eberswalde in Kontakt treten.