Bernau: Zur Erinnerung an das Schicksal der Bernauer Sinti
In der Erinnerungskultur zu den Opfern des Nationalsozialismus wurde das Schicksal der Sinti im Allgemeinen wenig beachtet. Auch in Bernau waren sie Zielscheibe von Verleumdung, von Verfolgung und schließlich von Vernichtung.
Am kommenden Dienstag, dem 16. Mai 2023, wird um 16 Uhr zur Erinnerung an das Schicksal der Bernauer Sinti eine Gedenktafel auf dem Bahnhofsvorplatz feierlich eingeweiht.
Mit dieser Gedenktafel wird an die Kinder, Frauen und Männer erinnert, die vor 80 Jahren, am 8. März 1943, vom Bernauer Bahnhof in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurden. Damit wird auch ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bernau bei Berlin umgesetzt. Der 16. Mai ist der Gedenktag des Widerstands der Sinti und Roma gegen ihre geplante Vernichtung im Konzentrationslager Ausschwitz-Birkenau.
Die Gedenktafel wurde in enger Zusammenarbeit zwischen der Stadt Bernau, dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V., Vertretern der Stadtpolitik sowie Bernauer Bürgerinnen und Bürger gestaltet.
Am Abend des 16. Mai 2023 findet um 19 Uhr im Veranstaltungssaal des Treffs 23 auf dem Bernauer Kulturhof eine Lesung aus dem Buch „Das Brennglas“ von Otto Rosenberg statt. Die Tochter des Autors und zugleich Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg, Petra Rosenberg, liest aus den Erinnerungen ihres Vaters.
Der Abend wie auch die öffentliche Feierstunde am Nachmittag wird musikalisch begleitet durch den ungarischen Gitarristen Ferenc Snétberɠer.