Wandlitz: Am Samstag, den 12. Oktober 2024, war es wieder soweit- Freiwilligentag in Wandlitz stand im Kalender. Und das nicht nur bei mir. Doch von Anfang an.
Der Sommer hatte sich verabschiedet, der Regen an den vorherigen Tagen auch und so machte ich mich bereits am Freitag zum ersten Projekt des Freiwilligentages auf nach Stolzenhagen. In der Dorfstr./ Ecke Lanker Chaussee traf ich den Ortsvorsteher Andreas Kinski und 32 weitere große und kleine HelferInnen beim Bäume pflanzen. Mit tatkräftiger Unterstützung des Bauhofs wurden hier 8 Linden eingesetzt. Besonders die kleinen HelferInnen der Kita „Waldgeister“ waren mit Feuereifer dabei und dass, obwohl sie in der ganzen Woche schon mit ihren ErzieherInnen 1000 Blumenzwiebeln gesteckt hatten. Das nenne ich mal Einsatz!
Am nächsten Morgen begrüßte mich, bei frostigen 3 Grad, wieder die Sonne. Gut gelaunt und voller Vorfreude startete ich meine Tour zu den 18 Projekten, die wir bei der Ideenschmiede der Ewa im April gemeinsam mit vielen Engagierten angedacht und geplant hatten. Obwohl der offizielle Start um 10 Uhr war, wusste ich aus zuverlässiger Quelle, das an der katholischen Kirche die FrühaufsteherInnen bereits um 9 Uhr aktiv sind. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ein „Guten Morgen“ in die Runde, bekannte Gesichter und wieder ins Auto, um nach Schönerlinde zu fahren. Auf den ersten Blick schien das noch zu schlafen, aber einmal um die Ecke zum Gemeindehaus abgebogen, stand die Feuerwehr bereit, um sich weiterzubilden. Ja, auch das ist ehrenamtliches Engagement. Ein kurzes Hallo, ja da kommen noch mehr, ist ja noch früh… Ich weiß, auf das aktive Schönerlinde ist Verlass. Weiter nach Schönwalde in den Eichengrund. Auch hier ist Mann und Frau schon bei der Arbeit. Ich bin gespannt auf die blühende Wiese im Frühling.
Nächster Halt Bahnhof Basdorf. So ganz spontan hatte die Ortsvorsteherin Frau Bierwirth mich am Tag, an dem der Flyer in den Druck gehen sollte, am Telefon erwischt. Was können wir noch tun in Basdorf? Wir wollen auch gerne dabei sein. Gesagt, getan. In der Bibliothek wurden fleißig die Staubwedel geschwungen und draußen Blumenzwiebeln gesteckt. Was, das waren zu wenige? Kein Problem, im nächsten Jahr gibt’s 1000. An der Infotafel warteten die Handwerker, um die neue Scheibe einzusetzen. Wo die abgeblieben ist, kann ich nicht sagen. Wir warteten leider vergeblich, aber zumindest weiß ich jetzt, wo im nächsten Jahr nachgebessert werden muss.
Auf nach Wandlitz. Jugendclub läuft, ebenso Montessori-Kita, Bibliothek und Naturpark mit einem tollen Workshop. Also geht’s zum Übergangswohnheim, das nach Jahren mal wieder dabei war. Auch hier lauter Aktive: große und kleine BewohnerInnen, MitarbeiterInnen, Omas gegen rechts und Wandlitz zeigt Haltung. Eine Bewohnerin hat eine traditionelle Suppe aus ihrer Heimat gekocht und nein, ich kann leider nicht zum Essen bleiben- die Zeit drängt. Es ist 11:30 Uhr und mir wird klar, dass ich es nicht mehr zu allen Projekten schaffe. Beim Repaircafé ist schon keiner mehr. Die Männer dort hatten ihre Blumenzwiebeln schon um 11 Uhr verbuddelt. In Klosterfelde dagegen müssen noch einige in die Erde. Am Wegener- Brunnen treffe ich 3 Frauen, die fleißig dabei sind Zwiebeln in die Erde zu bringen und das mit einer tollen Technik. Statt Pflanzholz oder Schaufel nehmen sie einfach eine Bohrmaschine. Auf Ideen muss man kommen, wieder was dazugelernt.
Mein letzter Stopp ist dann das Übergangswohnheim in Klosterfelde. Hier tummeln sich Bewohner, Ehrenamtliche, MitarbeiterInnen und der Bürgermeister. Der Innenhof ist jetzt, dank einer Spende an den Runden Tisch Willkommen, schön bepflanzt und der Grünstreifen an der Beusterstrasse gerodet. Glück gehabt, dass Herr Borchert vor Ort war und das Vorhaben mit ordentlichem Gerät unterstützt hat. Nur beim Arbeitsschutz muss noch mal nachgebessert werden. Die Bewohner hatten sichtlich Freude an der Arbeit mit Maschinen. Ich glaube, wenn wir dort welche hinstellen, ist jeden Tag Freiwilligentag. Gegen 12:30 Uhr noch ein kurzes Interview mit zwei Gymnasiasten, die ein Video über freiwilliges Engagement in Wandlitz gedreht haben und dann brauche auch ich eine Pause, bevor am Nachmittag die Dankeschön- Party startet.
Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass die Frauen vom Lions Club auf einem Spielplatz Blumen gepflanzt haben als Blickfang für die neue Spielzeugkiste, die dort im nächsten Frühjahr aufgestellt werden soll.
Geschafft, aber glücklich geht mein Tag gegen 19 Uhr zu Ende. Mein persönliches Fazit: Auch wenn die Vorbereitungen anstrengend sind, es lohnt sich immer wieder. Das ist Wandlitz! Hier gehöre ich hin, zu den Menschen und ihrem Engagement.
Der 11. Freiwilligentag in Zahlen: ca. 430 Aktive, 5.750 Blumenzwiebeln gesteckt, 8 Bäume gepflanzt. Es wurde geschraubt, geputzt, geharkt, gesägt, gestrichen… Bitte seht es mir nach, wenn ich nicht jedes einzelne Projekt erwähnt bzw. besucht habe. Mein großes Dankeschön, auch im Namen des Vorstandes der Ehrenamtsagentur, geht an die vielen fleißigen großen und kleinen HelferInnen, die IdeengeberInnen, unsere ukrainischen Köchinnen und natürlich den Bauhof der Gemeinde Wandlitz. Wir sehen uns im nächsten Jahr!
Ihre und Eure
Kerstin Lietz
Koordinatorin der Ewa