Eberswalde: Unvergessene Opfer des Nationalsozialismus: In Gedenken an die sechs Opfer der „Weißen Rose“ brachte Bürgermeister Götz Herrmann am Morgen des 22. Februar sechs weiße Rosen am Straßennamensschild der Geschwister-Scholl-Straße an. Den mutigen Taten der Studenten wird auch in Eberswalde gedacht. An diesem Taf vor 80 Jahren, am 22. Februar 1943, wurden Sophie und Hans Scholl sowie Christoph Probst hingerichtet. Sie waren Mitglieder der „Weißen Rose“, eine in ihrem Kern von Studenten dominierte, sich wesentlich auf christliche und humanistische Werte berufende deutsche Widerstandsgruppe gegen die Diktatur.
Kurt Huber, Willi Graf und Alexander Schmorell wurden am 19. April 1943 in einem zweiten Prozess ebenfalls zum Tode verurteilt. Kurt Huber und Alexander Schmorell wurden am 13. Juli 1943 enthauptet, die Hinrichtung Willi Grafs erfolgte am 12. Oktober 1943 ebenfalls durch das Fallbeil, nachdem die Gestapo über Monate hinweg versucht hatte, aus Willi Graf Namen aus dem Umfeld der Weißen Rose herauszupressen.
Die Gruppe verfasste, druckte und verteilte insgesamt sechs Flugblätter im Raum München und Süddeutschland. In diesen Veröffentlichungen thematisierten sie die Verbrechen des Regimes und riefen zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf. Bis in die Gegenwart gilt die Weiße Rose als bekanntestes und symbolgebendes Beispiel für den studentisch-bürgerlichen Widerstand gegen das NS-Regime innerhalb Deutschlands; in einem darüber hinausgehenden Sinn steht sie für moralische Lauterkeit, Mut (Zivilcourage) und Opferbereitschaft im Einsatz für humanistisch-demokratische Ideale vor dem Hintergrund einer totalitären Diktatur.