Wandlitz: „Es ist passiert, folglich kann es wieder passieren!“ Mit diesem Zitat von Primus Levi, italienischer Schriftsteller und Auschwitz-Überlebender, begann Bürgermeister Oliver Borchert seine Botschaft an die rund 30 Teilnehmenden zum Gedenken an den 8. Mai 1945 auf dem sowjetischen Ehrenfriedhof in Klosterfelde.

Hier liegen mehr als 300 Soldaten der Roten Armee begraben, die in den letzten Kriegstagen in der Region zwischen Klosterfelde und Zerpenschleuse ihr Leben verloren. „Wir danken den Soldaten der Alliierten, den Soldaten der Roten Armee, den Amerikanern, Briten und Franzosen. Sie haben uns von der NS-Diktatur befreit, wozu das deutsche Volk selbst nicht in der Lage oder willens war,“ so der Wandlitzer Bürgermeister.

Der 8. Mai sei aber nicht nur der Tag der Befreiung von den Schrecken und Gräueltaten des Nationalsozialismus und Ende des 2. Weltkriegs, sondern zugleich auch der Tag der Mahnung, dass es zu so etwas nie wieder kommen dürfe. Angesichts der Kriege und Kriegsgefahren sei das Gedenken an das Kriegsende vor 80 Jahren wichtiger denn je. „Das heutige Gedenken soll uns mahnen und dazu ermutigen, sich für Frieden und Freiheit, für Selbstbestimmung und Vielfalt, für Demokratie und Toleranz einzusetzen,“ so der Apell von Oliver Borchert.

Es scheine nach einer jahrzehntelangen Phase von Frieden, Prosperität und Völkerverständigung wieder notwendig zu sein, dass die europäischen Demokratien sich wehrhaft zeigten, um ihren demokratischen Weg der friedlichen Koexistenz zu schützen.