„Verschenktes Geld“…, der Notar würde die Bauherren genauso aufklären und die Gebühren des Rechtsanwaltes könnte man sparen.
Das stimmt aber nur zum Teil: Notare sind nicht wie Rechtsanwälte Vertreter einer Partei, sondern „unabhängige und unparteiische Betreuer der Beteiligten, wie es im Gesetz heißt. Sie haben also so genannte „Belehrungsund Beratungspflichten“ gegenüber beiden Vertragspartnern und gerade darin besteht so manche Schwierigkeit für den Notar, der ja in erster Linie unparteiisch sein soll. Berät oder belehrt er einen von beiden zu intensiv, verstößt er vielleicht gegen seine Unparteilichkeit – macht er es zu wenig heißt es später: „Das hätte der Notar uns aber vorhersagen müssen.“ Und selbst wenn: Wer traut sich schon am Beurkundungstag bei jedem Satz, den der Notar vorliest, nachzufragen, um Erläuterungen zu bitten, Änderungen zu verlangen und so weiter.
Selbst wenn die Bauherren die für Laien oft rätselhafte „Fachsprache“ verstehen, werden die Bauherren die rechtlichen Folgen oft gar nicht richtig abschätzen können. Kaum jemand lässt dann zu diesem Zeitpunkt den Vertrag noch „platzen“, zumal sich die Gedanken in der Vorfreude auf das eigene Heim meist um ganz andere Dinge drehen als um juristische Details.
Deshalb: Schließen Sie niemals unvorbereitet einen Vertrag ab, egal ob Sie eine fertige Immobilie erwerben oder ob Sie selbst (beziehungsweise über einen Bauträger) bauen wollen. Holen Sie rechtzeitig vorher den Rat eines versierten Rechtsanwalts ein. Er ist dazu da, nur Ihre Rechte wahrzunehmen und zu vertreten. Er erklärt Ihnen Chancen und Risiken der einzelnen Klauseln und sorgt dafür, dass Sie bestmöglich abgesichert sind.
Denken Sie immer daran, dass Sie vielleicht nur einmal im Leben bauen und Sie erhebliche Summen in Ihr neues Heim investieren. Sparen Sie deshalb nicht am falschen Ende. Gute Beratung ist unerlässlich. Sie sollten deshalb auch mit anderen Verträgen im Zuge Ihres Bauvorhabens (Architekten-, Bauunternehmer- und anderen Handwerkerverträgen mit größerem Kostenvolumen) zu Ihrem Rechtsanwalt gehen. Je früher Sie rechtlichen Rat holen, desto größer die Möglichkeiten, ärgerliche Fehler zu vermeiden.
Mein Name ist Kerstin Kühn. Seit 17 Jahren bin ich als Rechtsanwältin in Bernau OT Schönow für Sie in der Region tätig. Meine Schwerpunktbereiche sind Zivilrecht, Familienrecht, Erbrecht, Baurecht, Betreuungs-recht.
Für das Jahr habe ich mir vorgenommen, Sie als Leser des Heidekrautjournals mit einigen Problemen aus der täglichen Praxis und auf die Vielfalt von möglichen „Fallstricken“ hinzuweisen und entsprechend zu sensibilisieren.
Ich stehe für außergerichtliche Lösungen und strebe – dort wo möglich – eine gemeinsam zu findende Lösung zwischen den Konfliktparteien an.