Am Samstag, den 12. Oktober 2024, lud der „Dachverband der Regionalparks in Brandenburg und Berlin e.V.“ zu einer Fahrradtour zum „Tag des offenen Windrads“ ein. Die rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer starteten um 10 Uhr zu einer etwa 13 km langen Strecke, die auf zwei Teilstücken entlang des Radrings „Rund um Berlin“ verlief. Begleitet wurden sie von den beiden Tourenleitern Martin Büttner vom Verein „Gemeinschaft Werneuchen e.V.“ und Hans-Joachim Legeler vom „Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC)“ in Bernau.
Die Radtour wurde in Zusammenarbeit mit dem „Regionalpark Barnimer Feldmark e. V.“ anlässlich des „Tags des offenen Windrads“ organisiert. Mario Grupp, technischer Betriebsführer der AIRWIN GmbH, gewährte den Interessierten Einblicke eine Windkraftanlage. Es handelte sich um eine Vestas-Anlage mit einem Rotordurchmesser von 126 m, einer Nabenhöhe von 137 m und einer Nennleistung von 3,45 MW. Die rund 8 Jahre alte Anlage produziert jährlich ca. 8.000.000 kWh, was etwa dem Stromverbrauch von 2000 Haushalten entspricht.
Reger Diskurs zwischen den Teilnehmern, Experten und Organisatoren
Bereits bei der Ankündigung der Veranstaltung gab es in den sozialen Medien eine große Resonanz, und das Thema wurde im Vorfeld angeregt diskutiert. Vor Ort standen die Auswirkungen der Rotorblätter auf die Vogelwelt im Fokus. Viele Gäste äußerten die Meinung, dass ein Zusammenhang zwischen Vogelsterben und Windkraftanlagen bestünde. Mario Grupp erklärte dazu: „Seit etwa zwei Jahren gibt es hohe Auflagen durch den Gesetzgeber, an die sich die Betreiber von Windkraftanlagen halten müssen. Diese Anlage verfügt beispielsweise über eine automatische Schatten-, Eis- und Fledermausabschaltung. Es gibt bereits weitere Entwicklungen, um Vögel besser vor Rotorblättern zu schützen, wie das zeitweise Abschalten ganzer Windparks bei landwirtschaftlichen Arbeiten oder dem Überflug von Vogelschwärmen.“ Ein Zuschauer konnte die Abschaltung für Fledermäuse aus seiner Beobachtung bestätigen. Jan Buchner vom „Naturpark Barnim“ wies zudem auf andere Faktoren für das Vogelsterben hin, wie das Verschwinden von Lebensräumen oder die Verringerung des Nahrungsangebotes.
Ein weiteres wichtiges Thema war der notwendige Rückbau der Windräder nach ca. 20 Betriebsjahren. Mario Grupp dazu: „Die Türme dieser Anlage bestehen aus Stahl, der gut verwertet werden kann. Die Rotorblätter sind dagegen aus Mischmaterial, welches schwieriger zu recyceln ist. Die Kosten für den Rückbau und die Entsorgung sind allerdings im Vorfeld durch die Betreiber abgesichert.“ Ein Zuschauer merkte an, dass es bereits Entwicklungen gibt, die Rotorblätter alternativ aus Holz herzustellen.
Dank an alle Akteure und Teilnehmer
Dieser Tag bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, die Barnimer Feldmark im Fahrradsattel zu erkunden und gleichzeitig mehr über moderne Energieerzeugung zu erfahren. Die Fahrradtour auf dem Radring „Rund um Berlin“ wurde auch dank der Unterstützung von Sabine Büttner vom „Regionalpark Barnimer Feldmark e. V.“ und Jan Buchner vom „Naturpark Barnim“, die mit einem Infostand und kleinen Erfrischungen die Radler vor Ort empfingen, zu einem gelungenen Erlebnis. Die Veranstaltung ist für das kommende Jahr in ähnlicher Form wieder geplant.
Weitere Infos zum Radring „Rund um Berlin“
https://www.regionalparks-brandenburg-berlin.de/rund-um-berlin-2/
https://www.komoot.com/de-de/tour/1337634404