Bernau: Bildung wird in Bernau großgeschrieben. Dazu gehören auch die Pflege und Instandhaltung der Bildungsobjekte. Die Johanna-Schule ist eine von drei Schulen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt in Bernau. Sie liegt mitten im Herzen der Innenstadt am Rande des Stadtparks und ist als Einzeldenkmal mit seiner roten Klinkerfassade stadtbildprägend. Die Fassade wird in den Sommerferien saniert.
Optisch fällt die Johanna-Schule beim Spaziergang durch die Mühlenstraße sofort aufgrund seiner besonderen Fassade mit den vielen Rundbögen, den hohen Fenstern, der Doppelflügeltür und der insgesamt beeindruckenden Gestaltung auf. Doch die Fassade hat im Laufe der Zeit aufgrund von eindringender Feuchtigkeit Schäden genommen. Diese sollen im Zuge der Fassadensanierung in den Sommerferien behoben werden. Auch wenn der Landkreis Träger der Schule ist, gehört das Objekt der Stadt Bernau bei Berlin. „Uns sind alle Bildungseinrichtungen wichtig. Und so wünschen wir uns für alle Kinder beste Lernbedingungen in gut ausgestatteten Bildungseinrichtungen“, so Bürgermeister André Stahl.
In Vorbereitung der Fassadensanierung fand in den Osterferien bereits eine denkmalgerechte Abdichtung der Außenwand statt. „Im Zuge dessen wurden auch Musterflächen für die Klinkerfassade hergestellt, um so die passende Klinker- und Fugenfarbe zu bestimmen“, so Heike Dahms vom städtischen Bauamt. Neben den Fassadensanierungs- und Tischlerarbeiten sind zudem Instandsetzungsarbeiten im Bereich Putz und Malerhandwerk in den beiden Treppenhäusern vorgesehen. Im Vorfeld erfolgte dazu eine restauratorische Untersuchung an den Innenwänden, wodurch die verschiedenen Farbschichten bestimmt werden konnten.
Die Johanna-Schule ist ein Einzeldenkmal im Herzen der Innenstadt. Baubeginn für das Objekt für das neue Schulhaus direkt am bereits bestehenden Turnplatz, dem Areal des heutigen Sowjetischen Ehrenfriedhofs, war 1878. Ein Jahr später war die Fertigstellung, die Einweihung wurde am 16. Oktober 1879 als Knaben- und Mädchenschule begangen.
„Das stetige Wachstum Bernaus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts machte den Bau der Bildungseinrichtung damals notwendig“, weiß Leo Grabsch, Mitarbeiter im Museum Bernau. Durch Ankäufe verschiedener Häuser und Hausteile im Umfeld der Kirche und des alten Schulhauses hatte man damals versucht, dem Bedarf gerecht zu werden. Mit dem Eintreffen der Roten Armee in Bernau am 20./21. April 1945 wurde das Schulhaus bis 1946 zu einem Lazarett umfunktioniert. Ab 1946 war das Objekt die 3. Grund- und Oberschule, von 1949 bis 1959 die „Geschwister-Scholl-Oberschule“, von 1959 bis 1977 die „Wilhelm-Pieck-Oberschule“ und schließlich seit 1980 ist die Johanna-Schule ein Haus für Sonderschulpädagogik, ist den Museumsunterlagen zu entnehmen.
Alle Arbeiten finden in enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises statt. Die Johanna-Schule fördert Kinder mit Beeinträchtigungen der emotionalen und sozialen Entwicklung, des Erlebens und der Selbststeuerung. Um die Lernbedingungen der Kinder nicht zu beeinträchtigen, finden alle baulichen Arbeiten ausschließlich in den Ferienzeiten statt.