Eberswalde: Die Stiftung für das Paul-Wunderlich-Haus in Eberswalde gibt tief betroffen bekannt, dass Karin Székessy-Wunderlich Ende Mai, im Alter von 87 Jahren, verstorben ist. Sie war eine bedeutende Fotografin und die Ehefrau des renommierten Malers und Grafikers Paul Wunderlich, der in Eberswalde geboren und nach dem das Dienstleistungs- und Verwaltungsgebäude im Herzen der Wald-Stadt benannt ist.
Karin Székessy hinterlässt als Fotografin ein beeindruckendes Lebenswerk. Ihre Fotografien eröffnen den Betrachtern ihren sehr individuellen, wachen und poesievollen Blick auf die Welt: sensible Porträts von Künstlern wie Joseph Beuys, Hundertwasser und Horst Janssen, poetische Landschaften, das Wechselspiel von Licht und Schatten, intime Stillleben und ihre unverwechselbaren Aktaufnahmen.
Viele Arbeiten entstanden auch in enger Werkkorrespondenz mit Paul Wunderlich. Für ihn war sie immer „Die schöne Fotografin“, die er in unzähligen seiner Bilder dargestellt hat. Insofern bleibt Karin Székessy auch durch sein Werk in unseren Herzen und in unserem Blick.
Bis zuletzt war sie aktiv in ihrem Schaffen. Seit Anfang Mai zeigt die Lüneburger Kunsthalle eine sehr umfangreiche Retrospektive ihrer bedeutenden Werke, aber auch neue Arbeiten, die ihre ungeheure Kraft und immerwährende Suche nach Schönheit dokumentieren. Ihr Leben bewegte sich zwischen Hamburg und Südfrankreich, was sich in der Vielfalt ihrer Sujets widerspiegelt.
Mit der Gründung der Stiftung für das Paul-Wunderlich-Haus im Jahr 2005, deren Mitglied sie war, begann eine enge und schöne Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Karin Székessy-Wunderlich und den Akteuren der Stiftung und des Freundeskreises der Paul-Wunderlich-Stiftung. Über zwei Jahrzehnte unterstützte sie die kulturelle Arbeit der Stiftung und die Vielzahl der im Haus gezeigten Sonderausstellungen zum künstlerischen Werk ihres Ehemannes durch vielfältige Leihgaben, Zustiftungen und ihren fachkundigen Rat bei der Einordnung des umfangreichen Werkes Paul Wunderlichs.
Wir verlieren mit Karin Szekessy nicht nur eine außergewöhnliche Künstlerin, deren Werk wir in Eberswalde in verschiedenen Ausstellungen in den letzten Jahren zeigen durften. Wir verlieren einen Menschen, dessen Persönlichkeit wir sehr schätzen und die uns fehlen wird.
Die Stiftung für das Paul-Wunderlich-Haus wird ihren Beitrag zur künstlerischen Fotografie und ihr Engagement für Kunst und Kultur mit einer Sonderausstellung im Spätsommer dieses Jahres würdigen.
Statement des Landrates Daniel Kurth: „Mit dem Tod von Karin Székessy-Wunderlich verlieren wir nicht nur eine Unterstützerin der Kunst und Kultur, sondern vor allem eine leidenschaftliche Bewahrerin des künstlerischen Erbes von Paul Wunderlich. Als Ehefrau und enge Vertraute hat sie über zwei Jahrzehnte hinweg mit großem Engagement dafür gesorgt, dass das Werk von Paul Wunderlich in unserem Landkreis sichtbar bleibt. Gemeinsam mit der Stiftung für das Paul-Wunderlich-Haus werden wir dieses kulturelle Erbe weiterhin erhalten und fortführen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, das Andenken an Paul Wunderlich lebendig zu halten und auch in Zukunft erlebbar zu machen.“
