



Wandlitz: Die Spatzen haben es schon länger vom Dach des Altbaus des Rathauses gepfiffen. Das Arbeitsklima ist auf dem Null- Punkt angekommen.
Nun haben wir es schwarz auf weiß. Eine Mitarbeiterin hat sich hilfesuchend an alle 28 Gemeindevertreter:innen gewendet.
In der Märkischen Oderzeitung vom 13. Juli 2022 waren die Gründe zu lesen.
Es geht um ein breites Spektrum von scheinbar nicht korrektem Verhalten der Rathausführung.
Diese reichen vom Mobbing von Mitarbeiter:innen, Überwachung von Mitarbeiter:innen, Verstößen bei der Auftragsvergabe, Verletzung des Arbeits- Und Gesundheitsschutzes bis hin zum nicht korrektem Umgang mit dem Tarifrecht.
Es besteht also ein dringender Handlungszwang für den Bürgermeister. Doch was passiert? Nimmt der Bürgermeister diesen mutigen Hilferuf der Kollegin an und sorgt für Aufklärung?
NEIN! Wie im alten Rom leitet man alle Energie in „das Köpfen der Überbringerin der schlechten Botschaft“. Willige, die ohne einmal inne zu halten und über das geschriebene nach zu denken, blasen in daselbe Horn und stempeln die Mutige als scheinbare Verräterin ab.
Statt an der Verteidigung des eigenen Standpunkts sollte endlich an der Beseitigung der Ursachen der Klagen gearbeitet werden, die immer öfter nach außen dringen. Eine funktionierende Verwaltung, in der die Mitarbeiter:innen engagiert und vertrauensvoll zusammenarbeiten, ist für die Handlungsfähigkeit der Gemeinde essentiell. Sie ist Chefsache, ohne wenn und aber!
Die Gemeindevertretung ist Dienstvorgesetzter des Bürgermeisters. Wir haben somit auch Verantwortung für die Mitarbeiter:innen der Gemeinde Wandlitz. Egal auf welchem Arbeitsplatz. Aus meiner Sicht haben wir die Pflicht, die Vorgänge zu prüfen und dürfen die Rathauskrise nicht ins unendliche wachsen lassen. Wenn die Verwaltung nicht mehr handlungsfähig ist, betrifft das alle Bürger:innen der Gemeinde Wandlitz und deren Entwicklung.