Viele Schätzchen der Literatur entdecke ich zufällig oder fallen mir einfach vor die Füße. So auch dieses bezaubernde Werk. Die Autorin Sybil Gräfin Schönfeld wird als die „Grande Dame der Kochkultur“ bezeichnet und hat ein bemerkenswertes Leben. In einem Interview über ihre Freundschaft zu Astrid Lindgren erzählte sie, dass sie sie bestimmt 50 Jahre gekannt habe, sich aber nicht speziell fürs Essen interessiert habe. Sie hätte aber viel über ihre Familie gesprochen, die in Einzelhöfen übers Land verteilt lebte und über die gigantischen Essen, wenn die Familie zusammenkam.
Allein der Titel hatte mich neugierig gemacht und als ich in das Buch reinschmöckern konnte, wurde meine Vorfreude belohnt. Es spricht Frauen an, die ihr Leben lang für die Familie oder den Mann gekocht haben und jetzt im Alter in einer stillen Küche sitzen. Mit vielen persönlichen Geschichten inspiriert das Buch, das Singlegericht zu zelebrieren und dabei in Kindheits- oder Urlaubserinnerungen zu schwelgen. „Jeder verfügt über einen Schatz an Rezepten, die sich im Laufe des Lebens angesammelt haben, die man bei Freundinnen kennengelernt und vielleicht geschenkt bekommen hat.“ Bitte hegen und pflegen Sie diese, wie Sybil Gräfin Schönfeld, denn sie wecken Erinnerungen an bestimmte glückliche, heitere Momente im Leben. Und vielleicht bekommen Sie ja auch Lust nach dem Lesen dieser kurzweiligen Lektüre, diese einmal niederzuschreiben. In meinem Kopf schwirrt schon diese kleine feine Idee herum, ob man daraus nicht für Wandlitz etwas machen könnte…mal sehen.