Ausgangslage vor dem Spiel
Nach dem dramatischen Viertelfinalsieg gegen die Gartenzaun24 Baskets Paderborn, bei dem Abdulah Kameric mit einem Buzzerbeater den Einzug ins Halbfinale sicherte, stand LOK Bernau vor der Herausforderung, gegen den Hauptrundenersten Bayer Giants Leverkusen anzutreten. Die Leverkusener, die in der regulären Saison nur eine Niederlage hinnehmen mussten, galten als klarer Favorit. Dennoch hatte Bernau bereits bewiesen, dass sie große Gegner ärgern können.
Spielverlauf
1. Viertel (17:19):
LOK Bernau startete energisch und konnte das erste Viertel mit 19:17 für sich entscheiden. Die Gäste zeigten eine aggressive Verteidigung und nutzten ihre Chancen effektiv. Leverkusen tat sich schwer, ihren Rhythmus zu finden, während Bernau mit schnellen Angriffen punktete. Die Führung wechselte mehrmals, doch am Ende des Viertels hatte Bernau die Nase vorn. Die Mannschaft zeigte, dass sie bereit war, sich dem Favoriten entgegenzustellen.
2. Viertel (21:13):
Im zweiten Abschnitt fanden die Leverkusener besser ins Spiel und übernahmen die Kontrolle. Mit einer starken Leistung gingen sie mit einer 38:32-Führung in die Halbzeitpause. Bernau hatte Schwierigkeiten, offensiv Akzente zu setzen, während Leverkusen ihre Chancen konsequent nutzte. Die Gastgeber zeigten ihre Klasse und setzten sich langsam ab. Bernau musste nun eine Antwort finden, um im Spiel zu bleiben.
3. Viertel (25:12):
Nach dem Seitenwechsel drehte Leverkusen richtig auf und zeigte, warum sie zu den Topfavoriten der Liga gehören. Mit einem variablen Spiel und treffsicheren Würfen bauten die Gastgeber ihren Vorsprung schnell zweistellig aus. Bernau geriet zunehmend ins Hintertreffen – vor allem defensiv fehlten zeitweise Zugriff und Abstimmung. In der Offensive wurden viele Aktionen zu hektisch abgeschlossen oder durch Ballverluste gestoppt. Das Viertel ging deutlich an die Giants, die vor dem Schlussabschnitt bereits mit 19 Punkten führten.
4. Viertel (19:11):
Im Schlussabschnitt ließ Leverkusen nichts mehr anbrennen und sicherte sich den 82:55-Endstand. Bernau konnte dem Druck nicht standhalten und musste sich letztlich deutlich geschlagen geben. Die Giants zeigten ihre Klasse und spielten die Partie souverän zu Ende. Bernau kämpfte bis zum Schluss, doch der Rückstand war nicht mehr aufzuholen. Die Mannschaft muss nun im Rückspiel eine Reaktion zeigen.
Statistiken
Teamvergleich
Kategorie | Bayer Giants Leverkusen | LOK Bernau |
Punkte | 82 | 55 |
Feldwurfquote | 45,6 % (31/68) | 33,3 % (22/66) |
2-Punkte-Würfe | 58,1 % (18/31) | 35,3 % (12/34) |
3-Punkte-Würfe | 35,1 % (13/37) | 31,3 % (10/32) |
Freiwürfe | 81,8 % (18/22) | 66,7 % (4/6) |
Rebounds (gesamt) | 43 | 32 |
Offensiv-Rebounds | 10 | 9 |
Defensiv-Rebounds | 33 | 23 |
Assists | 21 | 11 |
Turnover | 10 | 20 |
Steals | 9 | 9 |
Blocks | 1 | 1 |
Fouls | 15 | 24 |
Topscorer
- Dorian Grosber: 13 Punkte, Effizienz 11
- Akim-Jamal Jonah: 11 Punkte, 3 Rebounds, 3 Assists, Effizienz 15
- Uzziah Dawkins: 9 Punkte, 4 Rebounds, Effizienz 3
- Sebastian Brach: 21 Punkte, 7 Assists, Effizienz 18
- Dennis Heinzmann: 18 Punkte, 17 Rebounds (!), Effizienz 29
- Donte Nicholas: 18 Punkte, 6 Rebounds, 5 Assists, Effizienz 21
Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Der Unterschied im Spielverlauf war weniger durch eine extrem unterschiedliche Trefferquote geprägt – vielmehr entschieden Details und Kleinigkeiten. Beide Teams trafen insgesamt 22 Würfe aus dem Feld. Bei den Dreiern verwandelte Leverkusen 10, Bernau 7 – auch hier kein dramatischer Abstand. Die Gastgeber hatten mit 17 erfolgreichen 2-Punkte-Würfen nur zwei mehr als Bernau (15).
Auffälliger wurde es beim Rebounding: Leverkusen sammelte 40 Rebounds (davon 10 offensiv), Bernau 32 (9 offensiv). Auch bei den Assists lag Leverkusen mit 18 zu 13 leicht vorn. Ein weiterer Faktor war die Ballkontrolle – 20 Ballverluste auf Seiten der LOK, gegenüber 16 der Giants, verschafften Leverkusen zusätzliche Angriffe.
Für Unmut sorgte bei LOK Bernau die Schiedsrichterleistung von Eva-Maria Bohn, die an diesem Abend das Spiel leitete. Der Eindruck mehrerer einseitiger Entscheidungen zugunsten der Gastgeber war auf und neben dem Feld deutlich spürbar. Das Freiwurfhändling spricht eine klare Sprache: Leverkusen bekam 22 Freiwürfe zugesprochen (18 Treffer), Bernau dagegen nur 6 (4 Treffer). Auch das Foulverhältnis von 24:15 zugunsten der Giants wirft Fragen auf. LOK Bernau wünscht sich für die kommenden Begegnungen eine konsequente und ausgewogene Linie – für beide Teams gleichermaßen.
Stimmen zum Spiel
Dan Oppland (Headcoach LOK Bernau):
„Nach einem soliden ersten Viertel hat Leverkusen mit ihrer Erfahrung und individuellem Talent uns den Rest des Spiels übertroffen. Wir haben in kleinen Phasen sehr hart in der Defense gekämpft, aber es war nicht konstant genug. Am Ende des Tages müssen wir besser auf dem Feld werfen. Wir hatten sehr gute Chancen, aber leider war heute nicht unser Tag. Jetzt haben wir ein paar Tage, bevor wir am Freitag diese Dinge verbessern und einen neuen Gameplan gegen Leverkusen vorbereiten. Wir werden bereit sein.“
Fazit
LOK Bernau steht verdient im Halbfinale – nicht als Zufallsprodukt, sondern als starkes, ambitioniertes Team mit klaren Zielen. Es betont auch im offiziellen Spielbericht der Bayer Giants: „Auch der Gegner zollte Respekt: „[…] gegen eine junge Bernauer Mannschaft, die von Beginn an den Beweis lieferte, dass ihr Einzug ins Halbfinale vielleicht überraschend, aber bestimmt kein Zufallsprodukt war“. Die Jungs haben sich diese Bühne hart erarbeitet und in dieser Saison eindrucksvoll bewiesen, was in ihnen steckt. Auch wenn Spiel 1 verloren ging, ist noch alles möglich. Mit Teamgeist, Mut und der Unterstützung der Fans wollen wir im Rückspiel ein Zeichen setzen. Wir sind stolz auf diese Mannschaft – und bereit für die nächste Herausforderung.
📅 Datum: Samstag, 10. Mai 2025
📍 Spielstätte: Ostermann-Arena, Leverkusen
🏆 Liga: BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB
🎯 Playoffs: Halbfinale, Spiel 1
🔚 Endergebnis: Bayer Giants Leverkusen 82 – 55 LOK Bernau