Der Bedarf an zusätzlichen Schulplätzen im Barnim ist unvermindert hoch. Im gesamten Landkreis finden derzeit umfassende Maßnahmen zum Ausbau der hiesigen Bildungslandschaft statt. So auch an den beiden kreislichen Förderschulen. Nachdem die Robinsonschule in Bernau erst kürzlich einen weiteren Anbau sowie neue Außenanlagen erhalten hat, konnte am Freitag, den 6. September 2024, nun auch der Erweiterungsbau an der Märkischen Schule in Eberswalde feierlich in Betrieb genommen werden.
„Es ist seit jeher unser Anspruch hier im Barnim, allen Schülerinnen und Schülern gleich- und hochwertige Bildungschancen zu eröffnen“, betonte Landrat Daniel Kurth bei der Eröffnung des Erweiterungsbaus. „Gemeinsam mit dem Kreistag haben wir uns deshalb auf den Weg gemacht, unsere Bildungslandschaft den kontinuierlich steigenden Anforderungen entsprechend auszubauen. Ich freue mich sehr, dass diese Bemühungen, wie hier in Eberswalde, zunehmend Früchte tragen.“
Begrüßt wurden die Gäste der Eröffnung durch ein buntes Showprogramm, welches die Schülerinnen und Schüler der Märkischen Schule gemeinsam mit ihren Lehrkräften sowie Betreuer/innen auf die Beine gestellt hatten. Neben musikalischen Einlagen sorgte eine eigens einstudierte Tanzeinlage für Begeisterung beim Publikum.
Auch Bürgermeister Götz Herrmann hatte es sich nicht nehmen lassen, der Eröffnung des Erweiterungsbaus beizuwohnen. Mit im Gepäck hatte er nicht nur die besten Glückwünsche der Stadt, sondern auch ein paar Geschenke für die Schülerinnen und Schüler der Märkischen Schule. „Ich freue mich sehr, dass der Landkreis auch hier in Eberswalde viel Geld in die Hand nimmt, um den Schülerinnen und Schülern der Kreisstadt ausreichend und modern gestaltete Räume für die Schulbildung zur Verfügung zu stellen.“
Schulleiterin Janett Händel brachte freute sich ebenfalls über die Fertigstellung der neuen Räumlichkeiten. Sie erinnerte an die Anfänge der Märkischen Schule, die vor mehr als 30 Jahren nach langer Überzeugungsarbeit aus der einstigen Reha-Tagesstätte für geistig behinderte förderungsfähige Kinder und Jugendliche hervorgegangen war. Das zusätzliche Platzangebot verbessere die Bedingungen vor Ort deutlich, sowohl im Lehrbetrieb als auch im therapeutischen Bereich sowie bei der Essensversorgung.
Bei der Märkischen Schule handelt es sich um eine Ganztagsschule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“. Mit zuletzt mehr als 100 Schülerinnen und Schülern wurde die ursprünglich geplante Kapazität der Einrichtung in den zurückliegenden Schuljahren bereits deutlich überschritten.
Mit dem nun fertiggestellten Erweiterungsbau konnten pünktlich zum Start des neuen Schuljahres zusätzliche Klassen- und Gruppenräume, weitere Fachunterrichtsräume (WAT, Lehrküche und Kunst), ein Speiseraum mit Ausgabeküche sowie zusätzliche WC-Anlagen in Betrieb genommen werden.
Das neue Schulgebäude soll vorwiegend durch die Jahrgangsstufen 7 bis 12 genutzt werden. Dadurch verbessern sich die räumlichen Bedingungen für die Jahrgangsstufen 1 bis 6 im Bestandsgebäude. Zugleich wird damit die Umnutzung von Räumen im Bestandsgebäude zu Therapiezwecken und zur Umsetzung der pädagogischen Konzeption ermöglicht. Mit der Erweiterung des Raumangebots ergeben sich darüber hinaus zusätzliche Rückzugsmöglichkeiten für schwerstmehrfachbehinderte Schülerinnen und Schüler sowie Verbesserungen bei der Umsetzung von Lerninhalten der Berufsbildungsstufe.
Für die Bauausführung zeichnet das Unternehmen Schneider Systembau verantwortlich, mit dem der Landkreis bereits am Barnim Wissenszentrum sowie am Gymnasium Wandlitz sehr gute Erfahrungen gemacht hat. Die Baukosten belaufen sich auf rd. 6,4 Millionen Euro.
Hintergrund: Vor dem Hintergrund des stetig wachsenden Bedarfes an Schulplätzen hat sich der Landkreis Barnim auf den Weg gemacht, die Barnimer Bildungslandschaft deutlich auszubauen. An gleich mehreren Standorten, darunter das Gymnasium Wandlitz, das Barnim Gymnasium in Bernau oder auch den Förderschulen in Eberswalde und Bernau fanden bzw. finden derzeit An- und Ausbaumaßnahmen statt. Damit nicht genug laufen beim Landkreis parallel bereits die Vorbereitungen für den Bau verschiedener neuer Schulstandorte. Um den vor allem im Süden des Barnim deutlich steigenden Bedarfen an Schulplätzen auch anderen Stellen zu begegnen, sieht die langfristige Planung des Landkreises u.a. die Errichtung jeweils eines weiteren Gymnasiums in der Gemeinde Ahrensfelde sowie in der Gemeinde Panketal vor. Darüber hinaus ist zusätzlich zur Neuerrichtung und Erweiterung der Oberschule am Kirschgarten der Bau einer weiteren Oberschule in der Stadt Bernau b. Berlin vorgesehen. Auf diesem Wege sollen langfristig nicht nur die bestehenden Schulstandorte entlastet, sondern v.a. auch Schulwege für Schülerinnen und Schüler verkürzt werden, die aktuell mitunter weite Wege mit Bus zur Schule auf sich nehmen müssen.