Eberswalde: Die Stadt Eberswalde setzt die Modernisierung der Verwaltungsstandorte Stadtmitte in Eberswalde in mehreren Abschnitten um. Zum Verwaltungsstandort Eberswalde-Stadtmitte gehören das im Jahr 1905 beziehungsweise 1936 (Anbau ehemalige Sparkasse) errichtete und unter Denkmalschutz stehende Rathaus Eberswalde, das 1775 errichtete, ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Alte Rathaus („Barockhaus“) sowie die Mietflächen in der 1997 in Betrieb genommenen Rathauspassage.
„Die Sanierung des ehrwürdigen Rathauses und der anderen Verwaltungsstandorte ist ein Mammutprojekt. Aber es lohnt sich, denn das Rathaus hat energetisch eine miserable Bilanz, welche wir durch die klimaschutzgerechte Sanierung enorm verbessern und gleichzeitig Bausünden der Vergangenheit beseitigen. Die Arbeiten laufen schon länger und wir brauchen Geduld und Beharrlichkeit, um das Rathaus in ein modernes Verwaltungsgebäude des 21. Jahrhunderts zu transformieren. Am Ende wird sich dies aber auszahlen und Eberswaldes denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude werden im Herzen der Stadt erstrahlen und die Eberswalderinnen und Eberswalder ihr Rathaus noch lieber besuchen“, so Bürgermeister Götz Herrmann.
Des Weiteren soll der Verwaltungsstandort Eberswalde-Stadtmitte mit der ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Löwenapotheke erweitert werden. Mit dem Kauf der ehemaligen Löwenapotheke ist es gelungen, die gesamte unter Denkmalschutz stehende Front in die Verfügung der öffentlichen Hand zu bekommen und diese Schätze der Baugeschichte dauerhaft für eine öffentliche Nutzung zu sichern.
Ziel der Modernisierung ist im Besonderen die Herstellung von Barrierefreiheit, die Energieeffizienz und die energetische Sanierung der denkmalgeschützten Altbauten.
Die inhaltliche Schwerpunktsetzung der Sanierung erfolgt mit der Maßgabe:
• Barrierefreiheit / Kundenfreundlichkeit
• Einhaltung der denkmalrechtlichen Vorgaben
• Mitarbeiterfreundliche Arbeitsplätze – Schallschutz/Akustik
• Realisierbarkeit der Betreibung mit minimalen Folgekosten für die Stadt
• Verbesserung der Energiebilanz
• Brandschutztechnische Richtlinien
Die jetzigen Baumaßnahmen am Verwaltungsstandort erfolgen in vier Bauabschnitten. Im Teilprojekt „Altes Rathaus“ (Barockhaus) soll das im Jahr 1775 als Wohnhaus eines Tuchfabrikanten und ab 1825 als Rathaus genutzte Gebäude im Zuge der Gesamtmaßnahme denkmalgerecht saniert, umgebaut und durch ein neues notwendiges Treppenhaus sowie den Einbau eines Aufzuges die Barrierefreiheit im gesamten Gebäude hergestellt werden.
Die letzte Nutzung erfolgte durch das Ordnungsamt und das Personalamt. Das Alte Rathaus wird als Teilprojekt des Vorhabens „Modernisierung der Verwaltungsstandorte Eberswalde Stadtmitte“ saniert. Nach Fertigstellung der Umbauarbeiten wird die vorherige Nutzung als Verwaltungsgebäude wiederaufgenommen. Späterer Nutzer wird die Stadtkämmerei sein. Das Bestandsgebäude ist ein teilunterkellertes, dreigeschossiges Gebäude in massiver Bauweise, welches unter Denkmalschutz steht.
Geplant sind die denkmalgerechte Sanierung, die energetische Ertüchtigung und Modernisierung des Alten Rathauses. Dazu gehören die Abdämmung der Decken sowie der Austausch der Fensterverglasung. Durch die Optimierung der Grundrisse des Hauses soll die innere Erschließung des Gebäudes verbessert werden, darüber hinaus soll es einen direkten Zugang zum Rathaus geben.
Bei der anfänglichen Erkundung wurden durch eine erste restauratorische Untersuchung in vereinzelten Räumen bauzeitliche Gestaltungsmerkmale sowie ein Schriftzug gefunden. Dabei wird das Wort „Bürgermeister“ über einem Türbogen im 1. Obergeschoss, ausgehend vom Treppenraum, vermutet. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, wurden bei der neuen Planung alte Nutzungsepochen wieder aufgegriffen, um sie mit der heutigen Planung zu vereinen. So wurde im Erdgeschoss die Nutzungsepoche des Rathauses ab 1825 wieder aufgegriffen, im 1. Obergeschoss wiederum jene als Wohnhaus ab 1775.
Bereits abgeschlossen wurde der Rückbau von nicht zeitgemäßen Einbauten und leichten Trennwänden. Im Dachgeschoss wurden die Bestandsdielen zurückgebaut sowie kartiert. In Vorbereitung des Baus des Aufzugs für den barrierefreien Zugang wurde der Deckenbereich abgebrochen sowie die Pfahlgründung – ebenso für den Treppenanbau – abgeschlossen. Die Kostenberechnung liegt bei ca. 3,9 Millionen Euro (Stand Februar 2023). Die Bauzeit dauert voraussichtlich bis Mitte 2024. Im Haushalt stehen mit rund 4,2 Millionen Euro ausreichend Mittel zur Verfügung.