Barnim Aktuell: Wie bewerten Sie das Ergebnis der Kommunalwahlen in der Stadt Bernau?
Wir sind dankbar über 4.482 Stimmen aus Bernau. Mit vielen engagierten Mitgliedern und Helfenden haben wir einen engagierten Wahlkampf gemacht. Mit insgesamt 6,3% verlieren wir jedoch 1 Mandat und ziehen nun nur noch zu zweit (Marie Liebig und Steffi Bernsee) in die Stadtverordnetenversammlung in Bernau ein. Das Wahlergebnis der AFD erschreckt uns, bestärkt uns jedoch gleichzeitig, uns mit allen progressiven Fraktionen zu verständigen. Wir wollen weiterhin eine starke Stimme für die Demokratie sein und zeigen, dass ein gutes Miteinander in der Politik möglich ist.
Welche Herausforderungen sehen Sie für die Stadt Bernau in den nächsten Jahren und wie wollen Sie diesen begegnen?
Es ist ganz klar, der Klimawandel wird seine Auswirkungen weiterhin in Form von Hitzewellen, Dürre und Starkregen zeigen. Auch für Bernau müssen wir Klimaanpassungskonzepte erarbeiten, so dass unsere Stadt weiterhin für alle Menschen lebenswert bleibt. Parallel dazu braucht es Klimaschutzmaßnahmen, um ein gutes Leben für Alle zu ermöglichen.
In den nächsten Jahren werden weitere größere Wohngebiete entstehen, wie z.B. an der Schwanebecker Chaussee. Hier müssen wir genau verfolgen, ob der Investor die versprochenen Infrastrukturmaßnahmen wie Kita und Schule wie vereinbart schaffen wird. Dabei braucht es auch die entsprechende gute Busanbindung mit höherer Taktung als bisher. Mit dem geraden beschlossenen Straßenverkehrsgesetz auf Bundesebene bekommen Kommunen künftig mehr Handlungsspielraum bei der Konzeption von Rad- und Fußwegen sowie Busspuren und Parkraumbewirtschaftung. Wir werden uns dafür einsetzen, dass alle Menschen gleichberechtigt auf ihre Art mobil sein können.
Und am Ende möchten wir, dass Bernau weiterhin eine offene und solidarische Stadt bleibt. Hierfür werden wir uns weiterhin in Demokratiebündnissen und bei sozialen Projekten engagieren.
Welche Schwerpunkte möchten Sie in Ihrer Arbeit während der kommenden Legislaturperiode zuerst setzen und welche im Laufe der Zeit?
Beide sind wir seit einigen Jahren im sozialen Bereich engagiert, sei es in der Elternarbeit der Robinsonschule sowie bei der Elterninitiative Dabei.Sein.Wollen! (dabei-sein-wollen.de) oder bei einem Verein OK.Kids, der die Betreuung von Kindern mit Behinderung organisiert (Marie Liebig). Somit werden wir uns für mehr Mitbestimmung von Menschen mit Behinderung sowie Pflegenden Angehörigen und Inklusion in allen Lebensbereichen einsetzen. Uns liegt die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zudem sehr am Herzen. Gerade jetzt brauchen wir wieder mehr Dialog mit jungen Menschen. Diese Themen werden uns während der gesamten Legislatur beschäftigen.
Bezüglich einer differenzierten Priorisierung stehen wir in engem Austausch mit den ausgeschiedenen Stadtverordneten und unserer engagierten erweiterten Fraktion, die uns mit ihrer Expertise in verschiedenen Bereichen unterstützen werden.
In 3 Monaten sind Landtagswahlen. Wie haben die aktuellen Wahlergebnisse auf Ihr Engagement zu diesen Wahlen Einfluss?
Es gibt quasi keine Pause. Die Weichen für die Wahl sind gesetzt und es beginnen bereits die Vorbereitungen für den Wahlkampf im Barnim. Wir wissen um die Herausforderungen nach den Ergebnissen der Kommunalwahl, werden jedoch mit einem starken Team für ein gutes Ergebnis in Brandenburg antreten. Mit Barbara Brecht-Hadraschek gehen wir mit einer großartigen Kandidatin für Bernau und Panketal ins Rennen und werden alle Kräfte bündeln, um mit ihr gemeinsam unsere demokratischen Werte zu verteidigen und uns auf Landesebene für noch mehr Natur- und Umweltschutz stark zu machen.
Vielen Dank