Bernau: Die gut erhaltenen Wallanlagen sorgen gemeinsam mit der Stadtmauer für mittelalterliches Flair in der Innenstadt. Außerdem sind die Wälle und Gräben ein wichtiger Natur- und Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Um sie zu schützen und zu erhalten, wird intervallmäßig aus den Gräben und Teichen abgelagerte Biomasse entfernt.
Am Freitag (29. Juli) war es wieder soweit: Laub, heruntergebrochene Äste und totes Stammholz wurden entfernt und zum Kompostieren abgefahren. „In den stehenden Gewässern führen diese organischen Bestandteile ansonsten zum allmählichen Verschlammen“, erklärt Jürgen Brinkmann vom Infrastrukturamt der Stadt. „Um diesem Effekt entgegenzuwirken, haben wir den Wasser- und Bodenverband Finowfließ (WBV) beauftragt, die notwendigen Reinigungsmaßnahmen durchzuführen.“ Der WBV ist für die Unterhaltung von Gewässern II. Ordnung verantwortlich.
Im Zusammenhang mit den Wallgräben und den Teichen macht der Stadtverwaltung die anhaltende Trockenheit Kopfzerbrechen, werden diese Gewässer doch vorwiegend aus Oberflächenwasser gespeist. Das Regenwasser läuft über die Straßenentwässerung in die Wallgräben und anschließend in die Stadtteiche. „Da wir lange keinen langanhaltenden Regen oder Starkregen hatten, trocknen die Gräben und Teiche zunehmend aus“, sagt Jürgen Brinkmann. Hinzu kämen die hohen Temperaturen und der heftige Wind, die die Verdunstung förderten und das Austrocknen beschleunigten.
Obwohl die Wallgräben und Teiche wenig Wasser führen, kann die Stadt es nicht verantworten, teuer aufbereitetes Trinkwasser zum Auffüllen der Gewässer zur Verfügung zu stellen. „Dieses Wasser würde ebenfalls versickern und verdunsten und letztendlich der Allgemeinheit an anderer Stelle fehlen“, gibt der Sachgebietsleiter des Infrastrukturamts zu bedenken