In diesem ganz anderen Jahr grüßt Pfarrer Lucas Ludewig alle Wandlitzerinnen und Wandlitzer mit einer besonderen Weihnachtsbotschaft.
„Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus.
Lukas 2,8-11
Es sind jedes Jahr die gleichen altbekannten Worte, bei denen ich mich trotzdem immer wieder aufs Neue freue, sie zu lesen und egal welche gesellschaftliche Herausforderung wir zu bewältigen haben: Ich stelle auch jedes Jahr aufs neue fest, dass diese Worte mir etwas für unsere aktuelle Situation sagen wollen.
Die Hirten arbeiten Tag ein Tag aus auf dem Feld. Immer derselbe Trott und sie können sich jede Nacht aufs Neue darauf verlassen, wie diese Nacht ablaufen wird.
Und auf einmal wird das alles durchbrochen: Ein Engel steht vor ihnen und es muss eine beeindruckende Gestalt gewesen sein. Es wäre eine verständliche Reaktion, wenn die Hirten aus Angst davongelaufen wären. Darum spricht der Engel erst einmal die Worte: „fürchtet euch nicht“ und sie scheinen zu wirken.
In diesem Jahr sind wir auch, allerdings auf unschöne Weise, aus unseren alltäglichen und gewohnten Bahnen gerissen worden und es wäre schön gewesen, wenn jemand „fürchtet euch nicht“ zu uns gesagt hätte. Doch leider gab es Grund zum Fürchten, denn es war nicht Freude, die allen widerfahren ist.
Ich bin dankbar, dass wir in einer größtenteils besonnenen Gesellschaft leben, die sich, wie die Hirten einst alles in Ruhe anschaut, um dann die richtigen Handlungsschlüsse daraus zu ziehen. Die Hirten gingen, nachdem der Engel ausgeredet hatte, zum Stall nach Bethlehem um das neugeborene Kind zu sehen.
Das Kind ist für die Hirten und für Millionen Christ*innen auf der ganzen Welt das Versprechen von Rettung und von einem befreiten Leben, obwohl das normale Leben nach Weihnachten weiter geht.
Und so wird es sich vielleicht nach der Pandemie auch für uns anfühlen. Wir dürfen zurück in unseren Alltag, alles ist wieder ganz normal, obwohl sich die Welt gerade komplett verändert hat.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen fröhliche und hoffnungsvolle Weihnachten.