Der Kämmerer, Herr Braungard verlässt am 29. Februar 2024 die Gemeinde Wandlitz. Dies ist wohl eine der schlechtesten Nachrichten für unser Gemeinwesen. Der „Steuermann“ der Gemeinde wird nach 15 Jahren, sehr erfolgreicher Arbeit die Segel streichen. Damit verliert die Gemeinde nicht nur einen ausgewiesenen Fachmann der kommunalen Finanznotwirtschaft, sondern auch den letzten Mediator zwischen Bürgermeister und Gemeindevertretung. Es geht ein Mitarbeiter, der nicht nur in der Lage war den Haushalt in seiner Komplexität zu erfassen, sondern ihn auch zu erklären! Es geht ein Amtsleiter mit Erfahrung, der stets gesprächs- und kompromissbereit war. Für ihn war der Respekt vor dem kommunalpolitischen Ehrenamt nicht nur Arbeitsgrundlage, sondern eine Selbstverständlichkeit.
Voraus gegangen war eine kurzfristige Einladung am 15.11.2023 per Mail an die Fraktionsvorsitzenden der in der Gemeindevertretung vertretenden Parteien und Wählergemeinschaft (UWG), sowie an den Vorsitzenden der Gemeindevertretung. Diese waren am 16.11.2023 um 16:00 Uhr ins Rathaus geladen. Aus der Verwaltung waren anwesend der Bürgermeister, der Hauptamtsleiter, auch für Personalfragen zuständig und Herr Braungard selbst. Die Atmosphäre war sehr angespannt. Daraus ergab sich die bizarre Situation, dass nicht der Bürgermeister das Ausscheiden des Kämmerers bekannt gab und die Begründung dafür lieferte. Nein, er forderte Herrn Braungard auf, dies selbst zu tun. Ein Vorgang, der nicht nur befremdlich war, sondern möglicherweise auch dazu dienen sollte, sich jeglicher Verantwortung an der Personalie Kämmerer zu entziehen. Noch fragwürdiger erschien die Begründung des Bürgermeisters, dass das Ausscheiden von Herrn Braungard aus der Verwaltung schon mit Beginn seiner Amtszeit abgesprochen war.
Wenn es wirklich so war, stellt sich doch die Frage, warum wurde eine so wichtige Angelegenheit in keiner Weise mit den kommunalpolitischen Gremien kommuniziert? Eine zweite Frage steht im Raum. Warum beginnt man erst jetzt mit der Stellenausschreibung für das Amt eines neuen Kämmerers? Aus Sicht der „Unabhängigen Wählergemeinschaft – UWG-„, scheinen diese Begründungen wenig glaubhaft zu sein! Man darf sie zumindest anzweifeln.
Danach führte der personalverantwortliche Hauptamtsleiter aus, dass es jetzt schnell gelingen muss einen entsprechenden Ersatz für den Kämmerer zu finden. Um gleich wieder einschränkend zu betonen, dass das nicht so einfach sein wird. Als Begründung nannte er immer wieder eine fehlende Konkurrenzfähigkeit in Fragen der finanziellen Vergütung gegenüber anderen Arbeitsplätzen. Ja, das ist richtig, aber leider nur die halbe Wahrheit! Wenn der Stellenplan 54 dauerhaft unbesetzte Stellen aufweist, wenn es eine hohe Anzahl von Dauerkranken gibt, der Wechsel des Personals in der Kernverwaltung immer schneller geht, wichtige Führungspositionen nicht besetzt sind, steht für uns die Effizienz und Leistungskraft der Gemeindeverwaltung infrage! Kommen dann noch Mobbing- und Bossing Vorwürfe in der Verwaltung, deren Untersuchungsergebnisse durch die Mobbingberatungsstelle Berlin-Brandenburg vom Bürgermeister bis heute nicht bekannt gemacht wurden, kann eine höhere Vergütung nicht der alleinige Heilsbringer sein!
Deshalb fordert die UWG den Bürgermeister und seinen Hauptamtsleiter auf, attraktive Arbeitsplätze zu schaffen , bei denen nicht nur eine faire Bezahlung, sondern auch Toleranz, Anerkennung und Wertschätzung, gegenseitiger Respekt, kollegiales Verhalten miteinander und ein demokratischer Führungsstil mit Kompetenz im Vordergrund stehen müssen.
Die Konsequenzen durch das Ausscheiden des Kämmerers könnten weitreichend sein. Es kann an einer sach- und fachkundigen Begleitung des Haushaltes für das Jahr 2024 fehlen und Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 44 Mio. EURO könnten ebenfalls infrage gestellt werden.
Aktuell stellt sich die UWG 1. Gegen Steuererhöhungen, die unsere Bürgerinnen und Bürger belasten und 2. Gegen Kreditaufnahmen, die mittel- und langfristig die finanzielle Leistungskraft unserer Gemeinde gefährden.
Der „Steuermann“ verlässt das „Schiff, „Kapitän und Navigator“ sind noch an Bord, können sie Kurs halten ohne, dass das „Schiff“ schlingert oder unter geht. Das ist hier die Frage?
Frank Bergner Maren Bergner Jürgen Krajewski Gabriele Bohnebuck
Unabhängige Wählergemeinschaft – UWG – MIT DEN BÜRGERN-FÜR DIE BÜRGER
Kontakt mit der UWG
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Telefon: 0174-9125258