Der Weihnachtsbraten ist ein traditioneller Genuss. Doch Keime im Fleisch, insbesondere bei Geflügel, können das Festessen zu einem Gesundheitsrisiko machen. Die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) gibt Tipps für den sicheren Umgang mit rohem Fleisch.
Lebensmittelinfektionen besonders gefährlich für Risikogruppen
Rohes Fleisch, insbesondere Geflügelfleisch, ist häufig mit krankheitserregenden Keimen belastet. Diese können schwere Magen-Darm-Infektionen verursachen, die für Risikogruppen – insbesondere Kleinkinder, Schwangere und ältere oder immungeschwächte Menschen – sogar tödlich enden können. „Die Weihnachtstage bieten für viele eine Gelegenheit, ihre Liebsten mit Festtagsessen zu verwöhnen. Gleichzeitig sollten sich Gastgeber der gesundheitlichen Risiken bewusst sein, die im Umgang mit rohem Fleisch bestehen – gerade für empfindliche Personengruppen“, erklärt Tanja Schirmer, Ernährungsexpertin der VZB.
Lückenlose Kühlkette: Keime von Anfang an vermeiden
Der Schutz vor Keimen beginnt bereits beim Einkauf: Rohes Fleisch sollten Verbraucher:innen so kühl wie möglich transportieren und nach dem Einkauf sofort im Kühlschrank verstauen. „Je nach Wegezeit und Außentemperatur empfehlen wir, Kühltaschen oder -akkus für den Transport zu verwenden, damit die Kühlkette nicht unterbrochen wird“, so Schirmer. Im Kühlschrank gehört rohes Fleisch an die kälteste Stelle, also auf die Glasablage über dem Gemüsefach, und stets getrennt von anderen Lebensmitteln. So lässt sich das Risiko von Lebensmittelinfektionen bereits beim Einkauf und bei der Lagerung deutlich senken.
Hygiene in der Küche: Kreuzkontamination vermeiden
Timing und Sauberkeit sind bei der Zubereitung von rohem Fleisch das A und O. Für die Zubereitung des Fleisches rät Schirmer, separate Utensilien zu verwenden. Entgegen einer verbreiteten Annahme empfiehlt es sich nicht, rohes Fleisch abzuwaschen, da dies Keime im Spülbereich und auf angrenzenden Flächen verteilt. Küchenutensilien wie Messer und Schneidebretter sollten Kochende nach Kontakt mit rohem Fleisch sofort heiß und gründlich reinigen, bevor sie diese wiederverwenden. Auch das regelmäßige Händewaschen nach jedem Kontakt mit rohem Fleisch ist essenziell. Bei der Nutzung von Spüllappen und Schwämmen ist es wichtig, diese häufig zu wechseln oder bei mindestens 60 Grad Celsius in der Waschmaschine zu reinigen.
Gründliches Garen: Keimen den Garaus machen
Krankheitserreger lassen sich nur durch vollständiges Durchgaren zuverlässig abtöten. Fleisch nur leicht gegart oder „rosa“ zu servieren, birgt damit Risiken. „Eine Kerntemperatur von mindestens 70 Grad Celsius über mehrere Minuten hinweg ist sicher“, so Schirmer. Ein Fleischthermometer ist eine einfache und verlässliche Methode, die Temperatur zu überprüfen und sicherzustellen, dass das Fleisch durchgehend heiß genug ist.
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