Die Familienbetriebe Land und Forst Brandenburg sehen in den Ergebnissen der vierten Bundeswaldinventur (BWI) einen eindringlichen Beleg dafür, dass die aktive Bewirtschaftung der Wälder – insbesondere durch gezielte Durchforstung und den Umbau zu stabilen Mischwäldern – entscheidend ist, um den klimatischen Herausforderungen zu begegnen. „Die BWI belegt, dass wir jetzt handeln müssen, um unsere Wälder zukunftssicher zu machen“, erklärt Rudolf Hammerschmidt, Vorsitzender der Familienbetriebe.
Mit 1,1 Millionen Hektar Wald, was 38 Prozent der Landesfläche ausmacht, gehört Brandenburg zu den waldreichsten Regionen Deutschlands. Doch die steigenden Temperaturen, häufigere Dürreperioden und das Risiko durch Schädlinge erfordern eine dringende Neuausrichtung der Waldbewirtschaftung. „Eine flexible Baumartenwahl ist unerlässlich“, betont Hammerschmidt. „Aktuell konzentriert sich die Förderpolitik des Landes zu stark auf heimische Arten wie Buche und Eiche. Wir müssen auch nichtheimische Arten wie Roteiche, Esskastanie, Douglasie und Weißtanne in die Förderung einbeziehen, da diese besser auf die kommenden klimatischen Herausforderungen vorbereitet sind.“
Die BWI zeigt zwar einen Anstieg des Holzvorrats auf 296 Kubikmeter pro Hektar, doch die Brandenburger Wälder leiden weiterhin unter Trockenheit, Schädlingen und extremen Wetterereignissen. Besonders besorgniserregend ist der hohe Wildverbiss: 33 Prozent der jungen Laubbäume sind betroffen, was den notwendigen Umbau zu stabilen Mischwäldern erheblich erschwert.
Hammerschmidt weist darauf hin, dass der Waldumbau als eine komplexe Herausforderung betrachtet werden muss, die nur mit einer ausreichenden Anzahl qualifizierter Fachkräfte im Forstbereich bewältigt werden kann. „Der bestehende Mangel an Forstwirten muss dringend adressiert werden, um den künftigen Anforderungen einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung gerecht zu werden.“
Hammerschmidt kritisiert zudem die geplante Novellierung des Bundeswaldgesetzes: „Die ideologischen Vorgaben zur Baumartenwahl, die Einschränkungen beim Einschlag und unnötige bürokratische Hürden stehen dem dringend benötigten Waldumbau im Weg und bremsen den Klimaschutz. Wir brauchen klare, praxisnahe Lösungen, die uns helfen, den Waldumbau effektiv voranzutreiben.“
Die Zeit drängt: Die Zukunft unserer Wälder hängt von der Bereitschaft ab, innovative und flexible Ansätze in der Waldbewirtschaftung zu verfolgen. Nur so können wir unsere Wälder für kommende Generationen erhalten.
Die Familienbetriebe Land und Forst Brandenburg sind ein freiwilliger Zusammenschluss von Eigentümern, die mit ihren Betrieben nicht nur Verantwortung für ihre land- und forstwirtschaftlichen Flächen, sondern auch für ihre Mitarbeiter und Familienmitglieder tragen. Sie bewirtschaften ihre Flächen nachhaltig und denken in Generationen. Der Verband setzt sich für den Schutz des privaten Eigentums und die Stärkung der Wirtschaftskraft im ländlichen Raum ein.