Bernau: Und das Spiel war wirklich nichts für schwache Nerven. Gut 740 Zuschauern in der Halle und nochmal genauso vielen im Livestream wurde alles geboten, was das Basketballherz höherschlagen lässt. Kampf, Energie und aus Bernauer Sicht ein versöhnliches Ende.
Für die Bernauer Fans gab es zu Beginn gleich 2 Veränderungen. Coach Davide Bottinelli und Flügelspieler Isiah Small fehlten den Hussitenstädtern. Den Trainerstab übernahm Assistant Coach Dan Oppland (ohne auch auf dem Spielfeld zu stehen) und für Isiah rückte Elias Rapieque in die Starting Five. Und diese begann in typischer Bernauer Manier wie die Feuerwehr. Auf einen Korbleger von den Gästen folgten 8 schnelle Punkte. Den Baskets gelang in diesen Minuten nichts, sie besannen sich aber recht schnell und konnten ihrerseits nach 4 Minuten in Führung gehen (8:11, 4:02 Minute). Bernau versuchte den Lauf mit einer Auszeit zu stoppen, was ihnen zuerst nicht gelang. Wolmirstedt punktete weiter und fand ein ums andere Mal Lücken in der Bernauer Verteidigung. Erst als die LOK diese schließen konnte, brachte man sich Punkt um Punkt wieder heran und beide Mannschaften beendeten das 1. Viertel ausgeglichen mit 17:17.
In der Folge entwickelte sich ein sehr intensives und hart umkämpftes Spiel, indem sich keines der beiden Teams entscheidend absetzen konnte. Die Defensivreihen dominierten und jeder Punkt wurde schwer erarbeitet. Es gab weder für die Gäste noch für die LOK einfache Würfe und so wurde, nach relativ wenigen Punkte und mit einer leichten 38:36 Führung für Bernau, zum Pausentee gerufen.
In der Halbzeit wurde allen Anwesenden die fantastische Jugend- und Vereinsarbeit des SSV LOK Bernau bewusst. Zusammen mit Verantwortlichen des Brandenburgischen Basketballverbandes wurden gleich 3 Teams für ihre Titel geehrt. Allen voran unser Damenoberligateam, welches das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg erringen konnte. Zusätzlich erhielten die wu14 und die mu14 ihre wohlverdienten Ehrungen.
Die Profimannschaften kamen mit derselben Energie und demselben Spielverlauf aus der Halbzeit zurück. Beide Teams schenkten sich weiterhin keinen Millimeter auf dem Spielfeld. Bernau konnte sich zwar in der Mitte des 3. Viertels leicht in Führung bringen, aber das glichen die Gäste mit einem Schlussspurt wieder aus und konnten selber mit einer leichten 64:60 Führung in das Schlussviertel einsteigen.
Und dieses Schlussviertel hatte es in sich. Wolmirstedt begann stark und konnte die Führung in den ersten beiden Minuten ausbauen (68:60 nach 1:25). Der SSV leistete sich in den ersten Minuten einfach zu viele Fehler. Man kämpfte sich zwar immer wieder heran, aber konnte keine Führung erzielen. Die Gäste hatten im entscheidenden Moment eine Antwort parat. So konnten sie bis 03:25 Minuten vor Schluss ihre Führung behaupten. Erst zu diesem Zeitpunkt erzielte Akim-Jamal Jonah, der mit 22 Punkten und 10 Rebounds ein bärenstarkes Double-Double auflegte, die 78:77 Führung. Und das war gleichzeitig der Startschuss für einen 14:7 Lauf der Hussitenstädter, welcher den Gästen aus Sachsen-Anhalt den Zahn zog und den verdienten Sieg für die LOK sicherte.
Mit dieser Leistung hat das Team um Kapitän Max Rockmann einmal mehr sehr eindrucksvoll unterstrichen, warum sie völlig zu Recht auf Platz 1 der Tabelle stehen.
Assistant Coach Dan Oppland: „Das war ein sehr intensives Spiel zwischen zwei hochklassigen Mannschaften. Genau wie gegen die BSW Sixers war es ein Spiel mit Playoff Niveau. Es war ein sehr enges Spiel über den gesamten Spielverlauf. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, gerade wie sie nach einer schwächeren Phase zum Ende des 3. und Beginn des 4. Viertels ihren Fokus und ihre Energie behalten haben. Ein wichtiger Faktor war auch unsere tiefe Bank. Das hat uns heute wieder sehr geholfen. Wir hatten gerade zum Ende ein paar sehr wichtige Stopps in der Defense und haben dann offensiv genau die richtigen Entscheidungen getroffen.“
Für Bernau spielten: Akim-Jamal Jonah (22 Pkt., 10 RB), Rafail Lanaras (21 Pkt., 4 AS, 6 RB), Rikus Schulte (17 Pkt., 7 RB), Abdulah Kameric (11 Pkt., 4 AS), Elias Rapieque (8 Pkt.), Marc Friederici (8 Pkt.), Nils Machowski (3 Pkt., 4 AS), Max Rockmann (2 Pkt.), Patrick Lyons, Linus Ruf, Clint Hamann, Finn Siedel.