Bernau: Was für ein Abend in der Sparkassen-Arena! LOK Bernau setzte sich nach einer packenden Verlängerung mit 87:81 gegen die Berlin Braves 2000 durch und feierte einen wichtigen Sieg im Playoff-Rennen. Vor 1.740 Zuschauern, die für eine atemberaubende Atmosphäre sorgten, wurde zudem ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt. Doch dieser Abend war nicht nur aufgrund des sportlichen Spektakels besonders – zur Halbzeitpause wurde Headcoach Dan Oppland für seine herausragenden Leistungen in seiner Karriere geehrt, nachdem er vor drei Wochen in die Athletics Hall of Fame der Valparaiso University aufgenommen wurde.
Ein besonderer Dank gilt dem Spieltags-Partner Hörakustik Weege, der diesen großartigen Basketballabend unterstützt hat.
Vor dem Spiel: Schwierige Vorbereitung und banges Warten auf Rückkehrer
Die Vorbereitung auf das Spiel war alles andere als optimal. Mit Elias und Dorian waren zwei Leistungsträger mit ALBA BERLIN beim EuroLeague-Auswärtsspiel in Istanbul im Einsatz – bis kurz vor Spielbeginn war unklar, ob sie rechtzeitig zurückkehren würden. Für das Team eine zusätzliche Herausforderung, da die Trainingsbedingungen ohnehin schwierig sind, wenn nicht die gesamte Mannschaft gemeinsam trainieren kann. Umso wichtiger war es, dass beide am Ende auf dem Parkett standen und das Team unterstützen konnten.
Besonders emotional war der Tag für die gesamte LOK-Familie, da es ein Doppelspieltag war: Bereits um 15 Uhr standen die Jungs der JBBL gegen die Rockets auf dem Feld und feierten mit einem 79:73-Sieg einen starken Erfolg. Mit dieser positiven Energie im Rücken sollte auch das ProB-Team nachziehen.
Spielverlauf: Ein ständiges Auf und Ab mit dramatischem Finale
1. Viertel (21:23) – Braves erwischen den besseren Start
LOK Bernau startete mit viel Energie ins Spiel, angepeitscht von den Fans, die für eine lautstarke Atmosphäre sorgten. Doch die Braves hatten die passende Antwort parat. Mit schnellem Ballmovement und aggressiver Defense setzten sie LOK früh unter Druck und zwangen die Gastgeber zu 8 frühen Ballverlusten. Vor allem in der Transition war Berlin brandgefährlich und nutzte jede Unsicherheit in der Defensive von Bernau gnadenlos aus.
LOK hielt jedoch dagegen – besonders Akim-Jamal Jonah, der von Beginn an unter den Brettern dominierte, sammelte wichtige Rebounds und sorgte so für zweite Wurfchancen. Offensiv übernahm Uzziah Dawkins die Verantwortung, attackierte den Korb entschlossen und hielt Bernau mit seinen schnellen Drives im Spiel. Dennoch sicherten sich die Braves das erste Viertel knapp mit 23:21.
2. Viertel (19:14) – Bernau antwortet mit Physis und Emotionen
Im zweiten Viertel zeigte sich LOK deutlich stabiler. Die Defensive wurde aggressiver, die Kommunikation stimmte besser, und in der Offense lief der Ball nun flüssiger. Besonders die Dominanz beim Rebounding (am Ende 40:18 für Bernau!) machte sich bemerkbar – Jonah und seine Mitspieler sicherten nahezu jedes defensive Brett.
LOK schaltete jetzt auch offensiv einen Gang höher: Mit einem 8:0-Lauf zu Beginn des Viertels drehte Bernau die Partie. Dawkins setzte erneut Akzente, während Jonah mit seinen physischen Abschlüssen in der Zone immer wieder Fouls zog. Die Braves kämpften sich zwar kurzzeitig zurück, doch LOK verteidigte konzentriert und ging mit einer 40:37-Führung in die Halbzeitpause.
Halbzeitpause: Eine besondere Ehrung für Dan Oppland
Während sich die Spieler in der Kabine neu ausrichteten, gab es eine ganz besondere Ehrung für Headcoach Dan Oppland. Vor drei Wochen wurde er in die Athletics Hall of Fame seiner Alma Mater, der Valparaiso University, aufgenommen – eine Auszeichnung, die nur den Besten zuteilwird.
Die Zuschauer erhoben sich von ihren Plätzen und feierten ihren Coach mit Applaus. Von seiner College-Zeit über seine beeindruckende 16-jährige Profikarriere bis hin zu seiner Trainerlaufbahn bei LOK Bernau – Oppland hat den Basketball in jeder Phase seines Lebens geprägt. Die Ehrung setzte ein weiteres emotionales Highlight an diesem denkwürdigen Abend.
3. Viertel (15:20) – Braves kontern mit Dreiern
Nach der Pause wirkten die Braves wacher und nutzten Unkonzentriertheiten in Bernauer Reihen gnadenlos aus. Drei schnelle Dreier in den ersten Minuten des Viertels brachten Berlin wieder in Führung. Besonders Worthy und Schüler zeigten in dieser Phase ihre Wurfstärke.
LOK hatte nun Probleme, einfache Abschlüsse zu generieren. Zudem häuften sich die Turnover weiter an – insgesamt leistete sich Bernau 26 Ballverluste. Die Gäste spielten ihren Stiefel konsequent herunter und gingen mit einer knappen 57:55-Führung ins Schlussviertel.
4. Viertel (17:15) – Nervenschlacht bis zur letzten Sekunde
14 Sekunden vor Schluss führte LOK Bernau mit drei Punkten, als die Braves eine Auszeit nahmen. Mit ihrem letzten Angriff spielten sie geduldig auf den entscheidenden Wurf – und Phillip Daubner traf zwei Sekunden vor Spielende einen eiskalten Dreier zum Ausgleich. Bernau hatte noch eine letzte Chance, das Spiel in der regulären Spielzeit zu entscheiden, doch der abschließende Angriff brachte keine Punkte mehr.
Die Schlusssirene ertönte – OVERTIME!
Verlängerung: LOK zeigt Nervenstärke und sichert sich den Sieg!
Akim-Jamal Jonah dominierte in der Zone und erzielte vier wichtige Punkte, während Abi Kameric mit einem entschlossenen Drive weitere zwei Zähler beisteuerte. Uzziah Dawkins übernahm erneut Verantwortung und traf zwei schwierige Würfe. Doch es war Dorian Grosber, der mit seinen fünf Punkten in der Verlängerung den Sack endgültig zumachte und den 15:9-Overtime-Sieg perfekt machte.
Top-Performer des Spiels:
Spieler | Team | Punkte | Rebounds | Assists | Steals |
Uzziah Khalil Dawkins | LOK Bernau | 25 | 6 | 3 | 3 |
Akim-Jamal Jonah | LOK Bernau | 17 | 9 | 1 | 1 |
Emanuel Schüler | Berlin Braves | 18 | 5 | 1 | 2 |
Phillip Daubner | Berlin Braves | 16 | 4 | 1 | 1 |
Adrian Worthy | Berlin Braves | 19 | 7 | 3 | 2 |
Oppland: „Lieber so als ein 20-Punkte-Sieg!“
„Ich bin sehr, sehr stolz auf meine junge Mannschaft. Lieber nehme ich diesen Sieg in der Overtime, als einen mit 20 Punkten nach vier Vierteln. An diesem Spiel ist die Mannschaft – und jeder einzelne Spieler – gewachsen und gereift. Die Energie und der Einsatz waren grandios!“