Wandlitz: Brand, Sturm, Überflutungen, Unfälle, Tiere in Not und viele andere bedrohliche Ereignisse können uns treffen und, egal zu welcher Zeit, an 365 Tagen im Jahr hilft die Feuerwehr. Und dann sind sie noch Stütze für die Ortsvorsteher bei vielen Veranstaltungen und organisieren selber Feste wie den Tag der offenen Tür oder hier in Schönwalde auch Halloween.
All dies ehrenamtlich! Wie funktioniert das überhaupt? Da muss man Feuerwehr leben, mit der ganzen Familie und die Kameradschaft lieben. Dieser Zusammenhalt ist oft genug Antrieb für all diese Leistungen und der muss gepflegt werden. Das heißt nicht, über Fehler hinwegsehen, sondern hinsehen, wo wird Hilfe benötigt, wo kann eine Aussprache helfen und wann ist mal wieder ein entspanntes Beisammensein wichtig. Also sehr viel Verantwortung für die Wehrleitungen, welche sich immer wieder ihre Anerkennung erarbeiten müssen, denn Wehrleitungen sind, wie im richtigen Leben, über Kritik nicht erhaben.
Aus aktuellem Anlass haben mich die rechtlichen Grundlagen im Land Brandenburg interessiert. Nach dem Brandenburgischem Brandschutzgesetz sind die Bürgermeister*in Träger des Brandschutzes in den Gemeinden, der Landkreis für den Katastrophenschutz und überörtlichen Brandschutz, also für Großereignisse wie großflächige Waldbrände, zuständig. Um diese Aufgabe auch fachlich abzudecken, wurde in unserer Gemeinde das Sachgebiet Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz mit seiner Sachgebietsleiterin geschaffen.
Da der technische Aufwand immer größer wird, zusätzlich auch zwei Stellen als Gerätewart. Die ehrenamtliche Seite wird durch die Wehrleitung der Wandlitzer Freiwilligen Feuerwehr abgedeckt. Also zum Verständnis, eine Wehr für die Gesamtgemeinde; unsere Ortsteile sind in diese Wehr eingebunden und erhalten ihre Anweisungen von der gemeindlichen Wehrführung. Mit Beschluss der Gemeindevertretung wurde festgelegt, Sachgebietsleiter Brandschutz und Gemeindewehrführung sollen von einer Person besetzt werden. Die Gerätewarte sind Stellvertreter im Sachgebiet und gleichzeitig in der Wehrleitung. Ob dieser Beschluss, den ich damals mit getragen habe, so gut war, möchte ich heute bezweifeln. Natürlich gibt es auf diese Weise einen kurzen Verwaltungsweg und Informationen können nicht verloren gehen, aber es gibt auch keine Kontrolle mehr.
Nichts wird angezweifelt und hinterfragt, alle Gewalt in eine Hand? Wird dann noch verhältnismäßig gehandelt? Wie wird mit Problemen der Kameraden, die nur ehrenamtlich arbeiten, umgegangen? Wird eine unabhängige Beschwerdestelle benötigt? Die einzige Kontrolle für das Sachgebiet Brandschutz ist der Bürgermeister bzw. die Gemeindevertretung und dieser Aufgabe müssen wir uns stellen, obwohl wir keine Fachleute sind. Vielleicht auch gut so, der gesunde Menschenverstand schafft es oft besser eingefahrene Gleise oder Grenzen zu überschauen und neue Wege einzuschlagen. Aus diesem Grund gibt es jetzt unseren Antrag an die Gemeindevertretung einen zeitweiligen Ausschuss zu bilden, um all diesen Problemen auf den Grund zu gehen. Unser Ziel ist es, der Gemeindevertretung und dann dem Bürgermeister Strukturen aufzuweisen, welche zukünftig die Kameradschaft in unserer Wehr besser fördert.
Ein finanzieller Bonus für pressewirksame Einsätze wird keine Lösung sein. Und unserer Freiwillige Feuerwehren in den Ortsteilen wollen wir auf jeden Fall behalten.