Abermals prominenter Besuch in der Kulturbühne! Johann von Bülow ist am Samstag, den 23. November, zu Gast im Goldenen Löwen und liest aus LORIOT – Der ganz offene Brief; eine Sammlung heiterer Kolumnen von Loriot, die zwischen 1957 und 1961 in der Illustrierten QUICK erschienen sind.
Dass der Begriff „Lesung“ einem solchen Abend kaum gerecht werden kann, liegt allein schon daran, dass es sich bei Johann von Bülow um einen der erfolgreichsten deutschen Schauspieler handelt, dessen Performance an diesem Abend weit über das bloße Lesen hinausgeht. Die Veranstaltung sei vielmehr als Solo-Theaterabend angelegt, wie von Bülow im Interview mit der Kulturbühne verrät. Kurzum: Eine dröge Lesung, bei der das Publikum zwei Stunden lang stillsitzt und zuhört, gibt es bei dem in München geborenen Namensvetter Loriots nicht.
Apropos Namensvetter: Verwandt sind Loriot (bürgerlich: Bernhard-Viktor „Vicco“ Christoph-Carl von Bülow) und Johann von Bülow tatsächlich. „Die Behauptung, ich sei Loriots Neffe, ist allerdings eine Erfindung von Journalisten. Korrekt wäre die Bezeichnung ‚sehr entfernt verwandt‘. Das klingt bloß nicht so schön“, so der Schauspieler.
Für ihn liegt der besondere Reiz von Der ganz offene Brief allem voran in den zahlreichen Parallelen, die Kenner Loriots zwischen dessen frühen Texten und seinen späteren Werken entdecken können. „In seinen Kolumnen kann man an etlichen Stellen erkennen, wie er sich schon einmal an dem ausprobiert hat, was er später im Fernsehen und in seinen Kinofilmen zeigte“, so von Bülow.
Gleichzeitig sei die Lesung keine Nachahmung, sondern eine Neuinterpretation. „Dass es Loriot ist, hört man unverkennbar an der Art der Sprache. Wie ich diese Texte jedoch auf der Bühne interpretiere, ist ganz meine Art“, so der Schauspieler, der von klein auf mit den Werken Loriots vertraut ist. „Loriot hat schon damals meinen Humor getroffen. Besonders, wie er mit den verschiedenen Stimmtypen umgegangen ist und diese überzeichnet hat“, sagt von Bülow im Interview. „Das hat mir bereits als Kind imponiert und ich habe mit Begeisterung die Nummern nachgespielt“.
Dass der Erfolg Loriots bis heute ungebrochen ist, erklärt sich der Künstler wie folgt: „Meiner Meinung nach liegt das daran, weil er diese typisch deutschen Tugenden, dieses Formelle und Steife und Betuliche so wunderbar aufs Korn nimmt und sich dabei einer ebenso steifen und formellen Sprache bedient. Er hält den Deutschen in ihrer fehlenden Lockerheit den Spiegel vor“.
Karten im Vorverkauf für die Lesung am Samstag, 23. November, 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr) gibt es für 30 Euro in den Tourist-Infos Barnim Panorama und Bahnhof Wandlitzsee, in den Bibliotheken der Gemeinde, im Internet unter www.reservix.de sowie bei allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Was: Solo-Theaterabend mit Johann von Bülow / Lesung aus „LORIOT – Der ganz offene Brief“
Wann: Samstag, 23. November
Einlass: 19:00 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr
Wo: Kulturbühne Goldener Löwe, Breitscheidstraße 18, 16348 Wandlitz
Eintritt: Vorverkauf 30,00 Euro / Abendkasse 33,00 Euro
