Seit 20 Jahren engagiert sich die Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg (WIN-AG) für die Entwicklung der wassertouristischen Infrastruktur. Vor kurzem feierte die Kommunale Arbeitsgemeinschaft bei einer Schifffahrt auf dem Ruppiner See ihr 20-jähriges Bestehen. Seit der Gründung 2004 wurden drei WIN-Kernprojekte erfolgreich abgeschlossen, zwei weitere befinden sich in der Umsetzung. Gemeinsam mit Weggefährten wurde auf Erreichtes zurückgeschaut und zugleich der Blick nach vorne gerichtet.
Jubiläumsfahrt auf dem Ruppiner See
Im Jahr 2004 wurde die Gründungsvereinbarung der WIN-AG bei einer Schifffahrt auf dem Ruppiner See unterzeichnet. Am gleichen Ort beging die WIN-AG heute bei einer feierlichen Rundfahrt ihr 20-jähriges Jubiläum. Anwesend waren rund 60 Gäste aus Bund, Land, allen Landkreisen und Tourismusverbänden der WIN-Region sowie auch einige Gründungsmitglieder in Person.
Daniel Kurth, Vorsitzender der WIN-AG und Landrat des Landkreises Barnim, resümierte in seiner Festrede: „Dass wir so weit gekommen sind, drei Infrastrukturprojekte abzuschließen und an zwei weiteren erfolgreich zu arbeiten – dafür möchte ich an dieser Stelle allen Akteuren sehr herzlich Danke sagen. Nur mit einem Miteinander von Bund, Land und Kommunen – wenn sprichwörtlich alle in einem Boot sitzen – konnten wir dies erreichen.“
Projekte Ausbau Werbellinkanal und Langer Trödel, Ersatzneubau Schleuse Kannenburg
Seit der Gründung der WIN-AG wurden drei der WIN-Infrastrukturprojekte erfolgreich abgeschlossen:
- Der Ausbau des Werbellinkanals, eines 4 km langen Kanalabschnitts, der eine führerscheinfreie Verbindung vom Finowkanal zum Werbellinsee schuf.
- Der Ausbau des Langen Trödels, eröffnet 2016. Das Projekt mit einem Volumen von 18 Mio. Euro umfasste den Ausbau des 10km langen westlichen Abschnitts des Finowkanals einschließlich des Neubaus der Schleuse Zerpenschleuse und dreier beweglicher Brücken. Ergebnis war auch hier ein Lückenschluss im Charterrevier – von der Oberen-Havel-Wasserstraße zum historischen Finowkanal.
- Als drittes Projekt wurde der Ersatzneubau der Schleuse Kannenburg erfolgreich abgeschlossen und erst kürzlich zum Saisonstart 2024 offiziell eröffnet. In einem Pilotprojekt übernahm das WIN-Mitglied Stadt Templin Planung und Bau der Schleuse Kannenburg für den Bund. So konnte der Ersatzneubau zeitnah realisiert werden. Der Bund investierte 18 Mio. Euro und betreibt die Schleuse auch weiterhin.
Projekte Neubau Schleuse Friedenthal und Erhalt der Schiffbarkeit des Finowkanals
Zwei weitere Projekte befinden sich derzeit in der Umsetzung:
- Der Ersatzneubau der Schleuse Friedenthal bei Oranienburg: Der Rückbau der alten Schleuse wurde 2023 abgeschlossen. Nach vollständig beendeter Kampfmittelsuche können die Baumaßnahmen zum Neubau starten. Die wiedererrichtete Schleuse Friedenthal wird den Ruppiner Kanal an das Zentrum Oranienburgs anbinden. Für den Erfolg des Gesamtprojekts muss die Schiffbarkeit des Ruppiner Kanals erhalten werden. Hier setzt das Land Brandenburg in Teilbereichen der Gewässerabschnitte die Kanalseitendämme instand. Die Fertigstellung eines zweiten Teilabschnitts wird zur Saison 2025 erwartet. Weitere Abschnitte müssen folgen.
- Bislang größtes Projekt der WIN-AG ist der Erhalt der Schiffbarkeit des Finowkanals mit seinen 12 Schleusen: In einem in dieser Dimension deutschlandweit einzigartigen Pilotprojekt übernimmt der Zweckverband Region Finowkanal die Schleusen in zwei Schleusenpaketen vom Bund und hat im ersten Quartal 2023 mit der schrittweisen Grundinstandsetzung und Modernisierung der Schleusen begonnen. Der Bund trägt die Hälfte der Investitionskosten. Das Land Brandenburg bewilligte für das erste Schleusenpaket Fördermittel in Höhe von 52 Mio. Euro. Der Zweckverband führt die Baumaßnahmen in zwei Abschnitten mit jeweils drei Schleusen aus. Ziel ist es, bis zum Ende der Saison 2026 die sechs westlichen Schleusen fertigzustellen. Parallel dazu laufen die Ingenieurplanungen für die sechs östlichen Schleusen.
„Seenplatte“ und Modellregion Elektromobilität
Neben ihren Kernthemen der wassertouristischen Infrastruktur engagiert sich die WIN-AG derzeit noch für zwei weitere zukunftsweisende Projekte: Für die Etablierung der Familienmarke „Seenplatte“ samt entsprechender Organisationsstruktur und den Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Elektroboote in der WIN-Region, für eine Modellregion Elektromobilität.
Über WIN
Die Arbeitsgemeinschaft Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg (WIN-AG) ist eine kommunale Initiative der Landkreise Barnim, Oberhavel und Ostprignitz-Ruppin, der Städte Eberswalde, Liebenwalde, Neuruppin, Oranienburg und Templin sowie der Gemeinde Wandlitz mit den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte und Uckermark als (ständige) Gäste. Ziel der WIN-Initiative ist es, durch Investitionen in die wassertouristische Infrastruktur im Norden Brandenburgs eines der attraktivsten Wassertourismusreviere in Europa zu entwickeln und zugleich das führerscheinfreie Fahrgebiet in der Region zu erweitern. www.win-brandenburg.de