Bernau: Selbst Hühnerküken ausbrüten: Dieses besondere Erlebnis wird den Mädchen und Jungen der Kita Kindergärtnerei in den kommenden 21 Tagen zuteil. Noch liegen nur ganz gewöhnliche Hühnereier, wie man sie gekocht zum Frühstück verzehrt oder Ostern einfärbt, im Brutgerät. „In ca. drei Wochen schlüpfen aus den Eiern kleine flauschige Küken“, verspricht Katharina Wesolowski vom Projekt „Deine Küken“ aus Klosterfelde.
Am Dienstag, dem 4. März, hatte sie gemeinsam mit den Kindern der Weintrauben-Gruppe das Zuhause auf Zeit für die Eier und späteren Küken aufgebaut. Katharina Wesolowski hatte einen Käfig, ein Brutgerät, eine Wärmeplatte, Futter und selbstverständlich auch Eier dabei.

Auf die Frage, woher denn die Eier stammen, kam von einigen 5-Jährigen die prompte Antwort: „Aus dem Supermarkt!“ Andere wiederum wussten, dass Hennen die Eier legen. Katharina Wesolowski, Hobby-Bäuerin mit Selbstversorgerhof und hauptberufliche Steuerfachangestellte, erklärte den Kindern, dass neben der Henne als Mama auch ein Hahn als Papa erforderlich ist, um Küken-Kinder zu bekommen.
Die Steppkes staunten über die Farben und Größen der Eier, die die Klosterfelderin mitgebracht hatte. Weiße und braune kannten die Mädchen und Jungen, grüne und gelbe waren jedoch auch dabei. „Die grünen hat die Henne bestimmt im Wald gelegt“, versuchte sich Leonhard die ungewöhnliche Farbe zu erklären. Die Kinder spekulierten weiter, ob die unterschiedliche Schalenfarbe von einem speziellen Futter herrühren könnte. Die Hobby-Hühnerzüchterin klärte die 5-Jährigen auf, dass unterschiedliche Hühnerrassen auch unterschiedlich große und farbige Eier legen.
Das Zuhause auf Zeit für die Küken gemeinsam mit den Kindern hergerichtet
Anschließend besprach sie mit den „Weintrauben“, was Küken brauchen, um heranwachsen zu können. Sie fragte: „Dürfen Küken Gummibärchen und Schokolade essen? Trinken sie Cola, wenn sie Durst haben?“ Die Kinder zählten auf, was Küken wirklich brauchen: sauberes Wasser, Körner, Regenwürmer, Käfer …
Dann richteten die Mädchen und Jungen gemeinsam mit Katharina Wesolowski den Käfig, der in der Kinderküche sein temporäres Zuhause gefunden hat, gemütlich für die künftigen Küken her. Er wurde mit Papier von der Küchenrolle ausgelegt, damit er unkompliziert gereinigt werden kann. In die Mitte kam das Brutgerät, das mit einer konstanten Temperatur von 38 Grad dafür sorgt, dass sich Küken in den Eiern entwickeln. Außerdem durften die Kinder eine Wärmeplatte, unter die sich die frischgeschlüpften Küken kuscheln können, sowie zwei Schalen mit Körnern und eine Trinkschale im Käfig positionieren.
In drei Wochen piepst es in der Kita
„Und wann wird hier gepiepst?“, lautete eine Frage von John. „In ca. drei Wochen schlüpfen die Küken. Und wundert euch nicht, es werden nicht nur strahlend gelbe sein, sondern auch weiße und schwarze, denn wir haben auch verschiedenfarbige Eier in den Brutkasten gelegt“, klärt die Hühnerzüchterin auf. Damit die Kinder einen Eindruck davon bekommen, was in den nächsten Wochen unter der Eierschale passiert, hat Katharina Wesolowski einen „Eierkalender“ mitgebracht. Wie bei einem Weihnachtskalender dürfen die Mädchen und Jungen anstelle eines Türchens jeden Tag ein Ei öffnen und sehen, wie sich die Küken von Tag zu Tag entwickeln.
Die Jungtiere bleiben nach dem Schlüpfen weitere drei Wochen in der Kita Kindergärtnerei und dürfen bei schönem Wetter in ihrem Käfig auch mit an die frische Luft genommen werden. Die „Weintrauben“ und ihre Erzieherin Christine Reimann sind die „Pflegeeltern“, aber auch die anderen Kita-Gruppen dürfen sich an den flauschigen Küken erfreuen – als perfekte Einstimmung auf die Osterzeit. Organisiert wurde das Küken-Projekt von Erzieherin Jessica Hinderlich aus Biesenthal, die selbst Hühner züchtet.
Nach der insgesamt sechswöchigen Zeit im Kindergarten dürfen die Kleinen dann in Ruhe bei Katharina Wesolowski mit viel Freilauf und 40 „erwachsenen“ Hennen und drei Hähnen groß werden.