Eberswalde: Wie entwickelt sich die Stadt Eberswalde und wie können die Verkehrsanbindungen verbessert werden? Zwei grundsätzliche Fragen, die im Mittelpunkt der 20. Bürgergespräche standen, zu denen am 7. Dezember 2023 der Stadtverband der CDU unter dem Thema „Jetzt die Weichen stellen“ in das Café „Am Weidendamm“ eingeladen hatte.
Als kompetente Gesprächspartner konnte der Stadtverband den erst kürzlich berufenen Brandenburger Minister für Infrastruktur und Landesplanung, Rainer Genilke (CDU), die Baudezernentin und Erste Beigeordnete der Stadt Eberswalde, Anne Fellner, und Henrik Hundertmark, Geschäftsführer der WHG Eberswalde, gewinnen, der allerdings – wie auch Minister Genilke – aufgrund einer Corona-Erkrankung per Videokonferenz zugeschalten waren.
Für Minister Rainer Genilke gehören attraktives Wohnen und Ausbau der Mobilität eng zusammen. Trotz aller Bemühungen der Landesregierung sei die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn problematisch, so zum Bespiel bei Informationen gegenüber den politischen Verantwortlichen. Die Baumaßnahmen im Barnim, vor allem die Sanierung von zahlreichen Brücken, werden den Verkehr noch einige Zeit beeinträchtigen. Daher sei es nun entscheidend, eine zuverlässige Zusammenarbeit mit der Bahn zu etablieren, so der Minister.
Baudezernentin Anne Fellner präsentierte bereits vorangeschrittene Planungen für die zukünftige Entwicklung der Stadt. Sie betonte die Notwendigkeit einer sorgfältigen Überlegung, wo Eberswalde wachsen sollte. Schwerpunkte seien Neubauten in Bahnhofsnähe und Sanierungsvorhaben im Stadtteil Westend. Minister Genilke verkündete positive Nachrichten bezüglich der Förderung von Sanierungsprojekten in der Innenstadt: 1,2 Millionen Euro Fördermittel wurden in Potsdam dafür bereitgestellt. Ein entsprechender Bescheid wurde der Stadt jetzt übergeben.
Der Erhalte des Gebäudebestandes für ein attraktives Wohnen steht für die Wohnungsbaugesellschaft laut Geschäftsführer Henrik Hundertmark, wie auch der Neubau im Vordergrund. Das sei jedoch mit enormen Anstrengungen angesichts der steigenden Baupreise und den energiepolitischen Anforderungen verbunden. Hier müssten die vorhandenen Mittel sorgsam geplant werden, erklärte er.
Die breite Palette der diskutierten Themen reichte von der Mietpreisentwicklung über kommunale Wärmeplanung bis hin zum zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecken. Danko Jur, Vorsitzender des CDU-Stadtteilverbandes, resümierte, dass die Bürgergespräche einen bewährten Raum für den Dialog zwischen Politik, kommunalen Verantwortlichen und Bürgern darstellen. Der nächste Termin im Frühjahr mit Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) ist bereits in Planung.