Bernau: Vor genau acht Monaten begingen Schule, Bauunternehmen und Stadt gemeinsam den Baustart für den Erweiterungsbau an der Grundschule An der Hasenheide. Jetzt wurde Richtfest gefeiert. In einem Festakt der Stadt als Trägerin der Grundschule begleiteten Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Hortmitarbeitende, die einzelnen Baugewerke und zuständigen Planer und Architekten die feierliche Anbringung der Richtkrone und den Nageleinschlag ins Gebälk.
Die Schülerinnen und Schüler der dritten, vierten und zum Teil fünften Klassen umrahmten das Richtfest musikalisch und weihten mit ihrer Performance die zukünftige Mensa mit ein. „Ich erinnere mich, als Frau Bernecker und später auch der Hort auf mich zukamen und deutlich machten, dass es Platzprobleme gibt. Das Projekt Erweiterungsbau nahm seinen Lauf und im April 2020 konnten Thoma Architekten mit der Planung des Neubaus beauftragt werden“, so Bürgermeister André Stahl. In seiner Rede bedankte er sich vor allem bei den am Bau beteiligten Gewerken und Mitarbeitenden. „Danke für die tolle Arbeit. Hier wird geklotzt, ohne Zeitverzug“, so der Bürgermeister anerkennend.
Zukünftig werden am Schulstandort im Nibelungenviertel bis zu 600 Kinder in der dann vierzügigen Grundschule betreut werden können und auch die Hortplatzkapazitäten können auf 160 erweitert werden. Die Grundschule An der Hasenheide wird mit dem Erweiterungsbau auch zur Clusterschule entwickelt, in der Lernen in allen Bereichen der Einrichtung – auch in den Fluren – möglich sein wird. Für die Ermöglichung moderner Lernformen wird die Schule mit so genannter „mitwachsender“ digitaler Technik ausgestattet. Dies passt zum aktuellen Projekt der Schule. „Wir sind seit diesem Jahr eine LEMAS-Schule. ,Leistung macht Schule‘ ist eine bundesweite Initiative, die zum Ziel hat, für alle Schülerinnen und Schüler die bestmöglichen Bildungschancen zu fördern“, so Schulleiterin Katrin Bernecker stolz, die sich auf die neuen Möglichkeiten freut, wenn das Bauvorhaben in den nächsten Jahren fertig wird. Bis dahin wird es noch ein anspruchsvoller Weg, da die Baumaßnahme parallel zum Schulbetrieb durchgeführt wird. „Bauen im Schulbetrieb ist immer eine enorme Herausforderung. Das bedeutet auf allen Seiten viel Kommunikation, Kooperation und Entgegenkommen“, weiß Liane Hergt, die von Seiten des Bauamtes der Stadt Bernau das Projekt betreut. Mit dem Fortschritt ist sie zufrieden, trotz nicht immer ganz einfacher Rahmenbedingungen. „Die Finower Planungsgesellschaft als Bauleitung und die Mark.-A- Krüger Bauunternehmung GmbH als Verantwortliche für den Rohbau machen einen wirklich tollen Job“, so die Bauamtsmitarbeiterin.
Zu den Höhepunkten des Richtfestes gehörte der Richtspruch durch Projektleiter Matthias Lippski: „Drum wünsche ich, so gut ich´s kann, so kräftig wie ein Zimmermann, mit stolz empor gehobenem Blick, der neuen Schule recht viel Glück.“ Mit diesen Worten leerte er das Glück bringende Glas und warf es nach gutem Brauch an die Wand. Anschließend hämmerte er gemeinsam mit Bürgermeister André Stahl, Schulleiterin Katrin Bernecker, Konrektorin Birgit Melzer, Bauamtsmitarbeiterin Liane Hergt sowie Architekt Dirk Heise die „letzten“ Nägel ins Gebälk. Anschließend freuten sich die Beteiligten über warmen Kinderpunsch und heiße Suppe aus der Gulaschkanone des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Bernau.
Seit dem Baustart im März 2023 wurden mehr als 3.000 Kubikmeter Boden bewegt und 500 Meter Blitzschutzdraht verlegt. Die Bodenplatte des Erweiterungsbaus besteht aus 800 Kubikmetern Beton und 80 Tonnen Stahl. In den Wänden wurden 135 Tonnen Stahl verbaut und das Dachtragwerk aus Leimholzbinder hat eine Spannweite von bis zu 22,5 Metern. „Die Erweiterung der Grundschule An der Hasenheide gehört zu den wichtigsten und größten Bauprojekten der Stadt. Die Kosten für den Erweiterungsbau betragen rund 11 Millionen Euro, wobei wir für das Projekt Fördermittel gewinnen konnten“, so der Bürgermeister. Die Fertigstellung des Neubaus ist für das erste Quartal 2025 geplant. Sobald der Erweiterungsbau steht, kann das alte Schulgebäude modernisiert werden. Dazu müssen alle Kinder in den Neubau ziehen. Denn im alten Schulhaus müssen die Informations-technik erneuert, die Rettungswege ertüchtigt und eine zusätzliche Sanitäreinheit dazu gebaut werden. Im Anschluss daran wird der gesamte Außenbereich neugestaltet.
Die Erweiterung der Grundschule und die Sanierung des alten Gebäudes inklusive der Umgestaltung der Außenanlagen sind Teil der von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Stadtumbaustrategie Bernau 2030 vor der Förderkulisse der Städtebauförderung. Die Baukosten belaufen sich auf rund 17 Millionen Euro. Finanziert wird das Bauvorhaben durch Mittel der Städtebauförderung im Rahmen der Bund-Länder-Programme „Stadtumbau-Aufwertung“ und „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ sowie aus dem Investitionsprogramm zum beschleunigten Infrastrukturausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder des Landes Brandenburg.