In Zeiten hoher Lebenshaltungskosten fällt es auch jungen Menschen zunehmend schwer, Geld zu sparen. Dabei muss es nicht gleich die Investition auf dem Aktienmarkt sein, mit der sich vorsorgen lässt. Sylvia Schönke, Beraterin bei der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) zählt auf, welche Möglichkeiten Berufseinsteiger:innen haben, ihr Geld zu verwahren – und in welcher Reihenfolge sie diese in Betracht ziehen sollten.
Risikovorsorge
Bei schmalem Budget denken die meisten zunächst daran, einen Notgroschen zur Seite zu legen. Doch an einen Schritt erinnert Sylvia Schönke gerne noch früher: daran, die größten Risiken abzusichern. Dazu gehört auf jeden Fall eine Privathaftpflichtversicherung, so die Expertin. Auch über eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollten junge Menschen nachdenken. Viele weitere Versicherungen seien dagegen nur in bestimmten Lebenssituationen nötig. Die Verbraucherzentrale gibt Tipps, welche Versicherungen unbedingt nötig sind und welche sich unter Umständen einsparen lassen.
Notgroschen: Giro- und Tagesgeldkonto
Das Girokonto nicht ins Minus rutschen zu lassen, bewahrt vor unnötigen Kosten. Wer darüber hinaus für unvorhergesehene Kosten vorsorgen möchte, wie etwa für den Fall, dass das Laptop plötzlich streikt und Ersatz nötig ist, kann ein Tagesgeldkonto nutzen. „Tagesgeldkonten punkten vor allem mit ihrer Flexibilität“, so die Expertin. Einzahlungen und Abhebungen sind jederzeit möglich, ohne Kündigungsfristen.
Sparen für den mittelfristigen Bedarf: Festgeldkonto
Wer sich schon etwas zusammengespart hat, das Geld aber erst in einigen Jahren, etwa für ein Auto oder neue Möbel, benötigt, und sicherheitsorientiert denkt, ist beim Festgeld richtig. Derzeit bieten meist nur Onlinebanken noch um die drei Prozent Zinsen für Festgeldanlagen. Die verbindlich zu wählenden Laufzeiten betragen in der Regel bis zu fünf Jahre.
Investieren für die Zukunft
Bei wem darüber hinaus vom Einkommen etwas übrig bleibt, der sollte über Investitionen für die Zukunft nachdenken. „Geförderte Produkte der Altersvorsorge wie Riester- oder Rürup-Rente, und in Teilen die betriebliche Altersversorgung, passen nur noch in speziellen Fällen zur Lebenswirklichkeit junger Menschen“, so Schönke.
Die private Vorsorge durch ETF ist derzeit in aller Munde. Schönke bestätigt: „ETF-Sparen ist eine Option für Anleger:innen, die langfristig kostengünstig in Aktien sparen wollen. Durch die Anlage in einen solchen Indexfond, beispielsweise auf einen Weltaktienindex, werden Risiken gestreut und damit minimiert.“ Wichtig sei aber wie immer, dass Interessierte ihr Anlageprodukt verstehen und sich insbesondere zu Kosten und Verlustrisiken, hier auch des Aktienmarktes insgesamt, informieren.
Am 18. April bietet die VZB ein kostenfreies Webseminar zum ETF-Sparen an.
Für individuelle Fragen können Verbraucher:innen die unabhängige Beratung der Verbraucherzentrale Brandenburg in Anspruch nehmen:
- Vor-Ort- oder Telefonische Beratung, Terminvereinbarung erforderlich unter 0331 / 98 22 999 5 (Mo bis Fr, 9 bis 18 Uhr) oder online unter www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/terminbuchung,
- E-Mailberatung auf www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/emailberatung