Gelegentlich habe ich den Eindruck, dass sachliche Argumente in Wandlitz nicht mehr gefragt sind. Da werden nicht nur via Lokalzeitung vorsätzlich Lügen über den politischen Kontrahenten, der dann doch eher Gegner oder sogar Feind zu sein scheint, verbreitet und immer wieder Brandmauern beschworen. Dabei denke ich, dass wir Kommunalpolitiker brauchen, die nicht im Schwarz-Weiß-Denken verharren.
Es geht in Wandlitz nicht um die ganz große Politik. Die Wandlitzer erwarten, dass wir uns um ihre alltäglichen Probleme vor Ort kümmern. Kitas, Schulen, sichere Schulwege, die Feuerwehr und unsere Vereine, eine gute Verkehrsanbindung nach Berlin. Ein Klima in dem das Ehrenamt befördert wird. Und auch die Rentner und deren Bedürfnisse dürfen nicht vergessen werden. „Stadt oder Land!“ bzw. „Berlin oder Dorf!“, wobei ich für Dorf stehe, ist ein wichtiges Thema. Als gebürtige Basdorferin sehe ich, dass viele Kommunalpolitiker nicht mehr sachlich miteinander reden, nur noch gemeckert, der politische Kontrahent verunglimpft und beleidigt wird. Es geht in Wandlitz leider nicht mehr darum, ob eine Idee gut ist, sondern nur darum, wer die Idee hatte. Und entsprechend wird dann in der Gemeindevertretung abgestimmt.
Mit der ständigen Diskussion um Brandmauern wird von den alltäglichen Sorgen abgelenkt. Mich erinnert das Agieren in Wandlitz dann doch eher an die große Bundespolitik. Ich möchte auf kommunaler Ebene, solange sich niemand als Hassprediger oder Demagoge entpuppt, ohne Brandmauern arbeiten. Ich bin bereit, mich mit jedem zu unterhalten, dessen Gedanken und Ideen kennenzulernen. Denn nur so kann ich selbst zu neuen Erkenntnissen kommen. In meiner eigenen Blase finde ich mich nur immer wieder selbst bestätigt.
Wenn in einer Demokratie ständig neue Brandmauern errichtet werden, konterkariert dies den Wählerwillen und demonstriert lediglich den Anspruch, die eigene Machtbasis zu erhalten. Es gibt Gründe für Parteineugründungen in Deutschland, Unabhängige Wählergemeinschaften, die vor Ort das Schicksal ihrer Kommune in die eigene Hand nehmen, genauso wie für den Aufstieg einer Partei in Wählerumfragen und ihren derzeitigen Absturz auf allerdings hohem Niveau. Brandmauern nehmen die Sicht auf die Brandursachen und helfen nicht nur in Wandlitz gerade überhaupt nicht. Es gibt viele Problem die nur gemeinsam gelöst werden können. Der ständige Vorwurf, der Gegenüber, der auch ein Mitbürger ist, sei kein richtiger Demokrat, ist nicht zielführend. Der Begriff „Nazi“ wird geradezu inflationär gebraucht und führt damit zur Verharmlosung und Relativierung der Verbrechen zwischen 1933 und 1945.
Ich werde einen sachlichen, aber auch witzigen Wahlkampf führen und werbe für die UWG und mich als Person. Die Wähler müssen dann entscheiden, ob sie hier vor Ort immer höhere Brandmauern, die die eigentlichen Probleme verdecken, bauen oder einen politischen Neuanfang wollen.