Der Weg nach Iserlohn war lang – fast 500 Kilometer Busfahrt lagen hinter den LOK-Jungs, als sie am Samstagabend in der Matthias-Grothe-Halle aufliefen. Die Ausgangslage war klar: Beide Teams standen dicht beieinander in der Tabelle, es ging um nichts weniger als die beste Ausgangsposition im Playoff-Rennen. Iserlohn hatte mit dem Heimvorteil, der kürzeren Anreise und dem Revanche-Willen nach der Hinspielniederlage in Bernau gleich mehrere Trümpfe in der Hand. Für LOK war es nach dem emotionalen Auswärtssieg in Stahnsdorf die nächste große Prüfung – diesmal allerdings ohne die lautstarke Fanunterstützung von den Rängen.

Starker Start – dann reißt der Faden
1. Viertel:
LOK Bernau kam konzentriert ins Spiel und setzte früh Akzente. Die Verteidigung stand, und auch offensiv fand das Team gute Abschlüsse – wenn auch ohne Fortune von außen. Kein einziger Dreier fiel im ersten Abschnitt, doch durch gute Aktionen am Brett konnte Bernau sich knapp mit 15:18 das Viertel sichern. Ein Start, der Mut machte.
2. Viertel:
Doch Iserlohn fand zunehmend besser ins Spiel. Bernau kämpfte zwar beherzt, verlor aber den Zugriff – vor allem beim Rebounding. In der Offense häuften sich Fehlwürfe und Unkonzentriertheiten. Die Gastgeber nutzten ihre Chancen konsequenter, während LOK nur einen von acht Dreiern im gesamten Viertel traf. Zur Halbzeit lag Bernau mit 32:38 zurück – das Spiel war noch offen, aber das Momentum drehte sich.
Kampf ohne Belohnung
3. Viertel:
LOK versuchte, das Spiel über die Defensive zu kontrollieren, doch der Ball wollte offensiv einfach nicht durch die Reuse. Auch von der Freiwurflinie blieb das Team unter den Erwartungen (6/11). Die Dreierquote war weiter ein Problem, mit 3 von 20 Versuchen insgesamt. Dazu kamen etliche Ballverluste und ein sichtbarer Bruch im Spielfluss. Iserlohn baute seine Führung auf 62:51 aus.
4. Viertel:
Die Energie war da, der Wille sowieso – aber die letzten Körner fehlten. Trotz einzelner guter Aktionen blieb LOK offensiv ineffizient. Die Kangaroos machten es clever, nutzten ihre Dreier (8/26) und trafen solide von der Linie (16/23). LOK kam nicht mehr entscheidend heran und musste sich am Ende mit 82:68 geschlagen geben.
Zahlen zum Spiel
Teamstatistiken:
- Rebounds:
- Bernau: 28 (8 offensiv / 20 defensiv)
- Iserlohn: 45 (15 offensiv / 30 defensiv)
- Assists: Bernau 8 – Iserlohn 14
- Turnover: Bernau 19 – Iserlohn 18
- Steals / Blocks: Bernau 8 Steals / 2 Blocks – Iserlohn 13 Steals / 2 Blocks
- Wurfquoten:
- Zweier: Bernau 51 % (25/49) – Iserlohn 49 % (21/43)
- Dreier: Bernau 15 % (3/20) – Iserlohn 31 % (8/26)
- Freiwürfe: Bernau 60 % (9/15) – Iserlohn 70 % (16/23)
- Gesamt-FG: Bernau 41 % (28/69) – Iserlohn 42 % (29/69)
Topscorer LOK Bernau:
- #8 Dorian Grosber – 17 Punkte, 5 Rebounds, 2 Assists,
- #10 Uzziah Dawkins – 13 Punkte, 2 Rebounds,
- #34 Akim-Jamal Jonah – 12 Punkte, 6 Rebounds,
Topscorer Iserlohn Kangaroos:
- #13 Christopher Schultz – 24 Punkte, 15 Rebounds (8 offensiv), 3 Assists
- #15 Jorge Mejias – 19 Punkte, 6 Assists, 4 Steals
- #90 Aleksa Bulajic – 18 Punkte, 3 Steals
- #16 Kevin Strangmeyer – 12 Punkte, 12 Rebounds, 2 Steals
Fazit: Niederlage ohne Drama – Playoffs stehen fest Trotz der Niederlage bleibt LOK Bernau auf Platz 6 der ProB Nord. Da der direkte Vergleich gegen Schwelm gewonnen wurde, kann Bernau nicht mehr aus den Playoff-Rängen rutschen – ein wichtiger Meilenstein ist also erreicht. Die Partie in Iserlohn war ein Rückschlag, aber keine Enttäuschung: Einsatz, Kampfgeist und Teamspirit waren da – allein das Wurfglück ließ das Team im Stich.
Stimme von Headcoach Dan Oppland„Ich bin enttäuscht von unserer Leistung heute Abend. Wir waren zu Beginn nicht bereit, zu kämpfen und mit Energie zu spielen. Die Ballverluste und wenigen Assists in der Offense sowie der 45:28-Rebound-Vorteil für Iserlohn waren heute die großen Probleme. Wir müssen unsere Mentalität für die nächsten Wochen verbessern und mit mehr Entschlossenheit spielen.“