Eberswalde: Am Freitag und Samstag, den 20. und 21. Oktober 2023, lud der Landkreis Barnim zur Eröffnung seines neuen Kreisarchivs nach Eberswalde ein. Viele Vertreter aus dem Archivwesen des Landes Brandenburg, der lokalen Verwaltungen und aus dem Kulturbereich ließen sich diese Chance nicht entgehen und gratulierten der Archivleiterin Brigitta Heine zum gelungenen Neubau. Ebenso rd. 200 interessierte Bürgerinnen und Bürger, die der Einladung zum Tag der offenen Tür am Samstag gefolgt waren.
Landrat Daniel Kurth hob in seinem Grußwort die Bedeutung des Wissens um die eigene Vergangenheit für eine Gesellschaft hervor. Daher war es ihm auch eine Herzensangelegenheit, dass er gemeinsam mit Herrn Thomas Ruben vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg das Kulturgutschutzzeichen an der Fassade des Kreisarchivs Barnim enthüllen konnte. Damit ist es das erste Kreisarchiv in Brandenburg, das diese besondere Kennzeichnung erhält.
„Ich denke, wir können, auch im Lichte der heutigen Eindrücke, mit Fug und Recht von einem Erfolgsprojekt sprechen, das hier im Zusammenwirken engagierter Partner, kluger Köpfe, und fleißiger Hände entstanden ist“, so der Landrat.
Für Archivleiterin Brigitta Heine ist das Kreisarchiv Barnim nun im 21. Jahrhundert angekommen, wie sie in ihrem Grußwort betonte. „Dieser moderne Archivbau ist ein Versprechen an die Zukunft. In einer Zeit, in der die Welt sich rasch verändert und die Informationen leicht zugänglich und verfälschbar sind, haben die Archive einen noch größeren Stellenwert. Sie bewahren nicht nur unsere Geschichte und Traditionen, sondern in ihnen finden wir auch Inspiration für die Zukunft. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich von Herzen bei allen zu bedanken, die diese Projekt ermöglichten.“
Des Weiteren informierten Christian Mehnert, der als Geschäftsführer der Kreiswerke Barnim zugleich auch Bauherr und Vermieter des neuen Gebäudes ist, und Oda Formazin als Architektin die Besucher über einige Details des Bauwerkes und seiner Errichtung. Im Anschluss daran sprachen Prof. Dr. Michael Scholz als Wissenschaftlicher Leiter der Landesfachstelle für Archive und Öffentliche Bibliotheken in Brandenburg und Prof. Dr. Klaus Neitmann als Vorsitzender der Brandenburgischen Historischen Kommission e.V. über die Bedeutung und Arbeit der Kommunalarchive im Land Brandenburg sowie deren Beitrag zur Erforschung der Orts-, Regional- und Landesgeschichte. Abschließend lud Brigitta Heine zu einem Rundgang durch das Gebäude ein.
Am Samstag war dann die interessierte Öffentlichkeit eingeladen, zum Tag der offenen Tür das neue Kreisarchiv in Augenschein zu nehmen. Mehr als 200 Personen waren dieser Einladung gefolgt und besichtigten nach einer kurzen Begrüßung mit Einführung in die Ausstellung zur Geschichte des Kreisarchivs und seiner Vorgängerinstitutionen die neuen Räumlichkeiten. Dafür hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Magazine geöffnet und präsentierten dort einige Schätze aus den Beständen des Kreisarchivs.
Im Anschluss erklärten Petra Gerloff und Christin Johannes verschiedene Möglichkeiten der Onlinerecherche in den Beständen des Kreisarchivs Barnim und darüber hinaus. Nach einer kurzen Pause stellte Lucas Lebrenz dann sein Buch über Eberswalde in der Franzosenzeit (1806–1815) vor, das als dritter Band in der Schriftenreihe des Kreisarchivs Barnim erschienen ist.
Den Abschluss der gut besuchten Veranstaltung bildete die Gesprächsrunde mit Dr. Mario Huth von der Beratungsstelle für ehrenamtliche Geschichtsarbeit in Brandenburg. Hierbei zeigte sich, wie wichtig eine enge Verbindung zwischen Kommunalarchiven und Ortschronisten sowie Vertretern der Geschichts- und Heimatkundevereine ist. Nur im direkten Austausch kann die vielfältige Vergangenheit einer Region durch mehrere Akteure bewahrt werden.
Das Kreisarchiv Barnim freut sich, seine Besucher ab sofort immer dienstags von 9:00 bis 18:00 Uhr sowie an allen anderen Tagen nach Voranmeldung an seinem Standort in der Neuen Straße 4 in 16225 Eberswalde begrüßen zu dürfen.