Schreibende Schauspieler, schreibende Politiker und natürlich auch schreibende Musiker. Was kann man da schon vom Inhalt erwarten. Man weiß es nicht, daher ist es immer besser, sich ein eigenes Urteil zu erlauben. Thees Uhlmann ist Sänger der Band Tomte aber auch als Solokünstler unterwegs (bekannter Titel „Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf“).
Sein Buch „Sophia, der Tod und ich“ erschien bereits 2015 und kommt demnächst als Verfilmung in die hiesigen Kinos. Da ich bereits sein Buch über die Toten Hosen gelesen habe, gab ich dem Schreiberling eine Chance und führte mir das Buch zu Gemüte. Und siehe da…ein kleines Schätzchen voll mit wunderbar trockenem Humor, sehr wahrscheinlich der Songwriterkunst geschuldet, auch noch literarisch sehr erhebend.
Die Geschichte simpel, die Ausführung aber sehr unterhaltend. Der Tod wird bei seiner Arbeit durch die Türklingel unterbrochen. Vor der besagten Tür steht die Exfreundin. So kommt es nicht zum Dahinleben des Protagonisten, sondern zu einem unfreiwillig untrennbaren Trio. Da der Tod noch nie länger als 3 Minuten in das Leben seiner Aufträge werfen konnte, genießt er die Situation zusehends und saugt das Leben regelrecht auf. Die besondere Situationskomik und die altertümliche Sprache der Figur des Todes sorgen für kurzweilige Lesefreude.
Die perfekte Vorbereitung für einen Kinoabend. Die Hauptfigur im Film spielt übrigens Dimitrij Schaad, den ich, spätestens seit der Serie KLEO, tief in mein Herz geschlossen habe.
Die Buchhandlung Wandlitz wünscht einen schönen Lesesommer!