„Während die einen das Thema Integration in Dauerschleife diskutieren, schreiben andere hervorragende Bücher über Neu-Berliner.“ (aus Dein Berliner Stadtmagazin- Quiez.de 11.03.2017)
Ein Buch aus der Kategorie leicht und tiefgründig. Man stelle sich die Kulisse Prenzlauer Berg vor. Ganz selbstverständlich tragen die Anwohner typisch vietnamesische Kegelhüte und die Wohnhäuser sind durch Bambusbrücken verbunden. Wie es dazu kam, erzählt dieses wunderbare Buch von Karin Kalisa.
Sungs Laden, genauer gesagt die Holzpuppe der Großmutter Hien, ist der Ursprung und der Impuls für die radikale Veränderung eines ganzen Stadtbezirks. Über die Geschichte dieser Holzpuppe, welche zu einem Wassertheater gehörte, erfahren wir wie vietnamesische Gastarbeiter in die DDR kamen, wie es Ihnen dort erging und was aus Ihnen nach der Wende geworden ist. Sungs Laden ist ein typisches Obst- und Gemüsegeschäft plus allerlei Dinge des täglichen Bedarfs oder Unsinns. Sung, der in Deutschland geboren ist, eigentlich Archäologie studiert hat, übernimmt notgedrungen den Laden seiner Eltern und wird so gezwungen, die vietnamesische Kultur zu verkörpern, ohne jemals in Vietnam gewesen zu sein.
Durch eine Projektwoche in der Schule, bei der Sungs Sohn Minh und Großmutter Hien die Puppe wieder zum „Leben“ erwecken und erzählen lassen, wird eine Kettenreaktion im Verhalten der Bewohner des Bezirks ausgelöst, welche zum Glück nicht mehr aufzuhalten ist. Aber bitte lest selbst. Ich möchte nicht zu viel verraten. Das Buch ist völlig abwegig und skurril und daher habe ich mich auf eine bezaubernde Art und Weise unterhalten gefühlt. Einer Einladung in unsere Buchhandlung ist die Autorin nachgekommen und wenn Sie mögen, können Sie dieses Erlebnis mit mir teilen.
Buchhandlung Wandlitz, Wir leben Bücher
Melanie Brauchler