Am Ende des Spätsommertages und in einer familiären Atmosphäre waren sich rund um die Lobetaler Kirche Gäste wie Gastgebereinig: Ja, so können wir auch zukünftig gemeinsam Gemeinschaft verwirklichen.
Gut 200 Menschen waren um 14 Uhr in der Lobetaler Kirche versammelt, als Wolfgang Kern und Bettina-Charlotte Hoffmann mit dem Team Dankort und der Geschäftsführung die Veranstaltung eröffneten. „Wie schön, dass wir wieder beisammen sind und spüren: Wir sind wie eine große Familie.“ Das kam in allen Beiträgen zum Ausdruck.
Gott sieht auf uns und weitere Geschichten
Andrea Wagner-Pinggéra legte in ihrer Andacht die Jahreslosung der Kirchen zugrunde: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Sie erzählte die biblische Geschichte von Abram, seiner Frau Sarai und der Magd Hagar. „Die Jahreslosung kann an Bedeutung gewinnen, wenn das Beziehungskuddelmuddel – und so war es ja bei den drei Akteuren – einfach zu groß wird. Da ist einer, der der den Überblick behält über das Knäuel von starken Gefühlen.“ Sie ermutigte: „Du bist ein Gott, der mich sieht. Probieren Sie es aus.“
Geschäftsführer Martin Wulff lud zu einem gedanklichen Spaziergang durch die Aktivitäten der Stiftung ein und zeigte an aktuellen Engagements, wie Freunde und Förderer dabei unverzichtbar sind. Er erzählte von den Apartmenthäusern in Lübben, Brandenburg an der Havel und Königs Wusterhausen, in denen Menschen endlich leben können wie Du und ich. Er nannte die Hospizarbeit und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Auch viele kleinere Projekte und Vorhaben seien nur dank Spenden möglich wie Reittherapie, Ausflüge und Reisen für Menschen mit Beeinträchtigungen, Freizeit- und Beschäftigungsmittel wie ein Zirkuswagen oder Aufbewahrungsschuppen für Gärten.
Dem Vorstandsvorsitzenden des Bethel Verbundes, Pastor Ulrich Pohl, war es ein Herzensanliegen, die Gäste persönlich zu begrüßen. Schließlich gaben die Nöte der Menschen in Berlin den Ausschlag, dass Friedrich von Bodelschwingh Lobetal einst gründete. Und es waren immer Freunde und Förderer, die seien Dienst mit Gebeten, Taten und Spenden begleitet haben. Diese Geschichte müsse immer wieder erzählt werden. Es sei vor allem auch eine Geschichte des Dankes, der wie ein Geist in allen Beiträgen zu spüren war.
Ein gemeinsamer Spaziergang zur Kaffeetafel ins Restaurant Bonhoefferhaus führte vorbei an Ständen mit kreativen Produkten aus Holz, Gefilztem und Genähten oder Keramik. Der Christophorus-Hof, das Haus Horeb, der Treffpunkt Vielfalt Ladeburg und der Glockenberg stellten ihre Produkte aus und waren sich der Begeisterung sicher. Manche Taschen waren am Ende prall gefüllt.
Viele Fragen, viele Antworten
In den Tischrunden kamen die Freunde und Förderer der Stiftung schnell und zwanglos mit den jeweiligen Tischpatinnen und –paten ins Gespräch. Mitarbeitende der Stiftung beantworteten geduldig die Fragen. Wo und wie kann ich Sachspenden selbst abgeben? Wie gebe ich größere Sachspenden weiter? Wo wird der Bio-Joghurt hergestellt? Was produziert die Lobetaler Landwirtschaft sonst noch? Wie funktioniert die Fahrt zu Beschäftigungsstätten? Wie leben Menschen in den Häusern und Einrichtungen? Auch an die Erschwernisse und außergewöhnlichen Belastungen der Corona-Jahre gab es die eine oder andere Erinnerung.
Thematische Gesprächsangebote
Im Anschluss an die Kaffeetafel hatten die Gäste Gelegenheit, an Führungen durch den Ort teilzunehmen oder sich in der Kirche eine Präsentation aktueller Stiftungsprojekte anzusehen. In Seminarräumen der Diakonischen Schulen Lobetal fanden drei verschiedene Gesprächsrunden statt: Zur Hospizarbeit, zur Pflege und zum inklusiven Stiftungsleben.
Wolfgang Kern, Bereichsleitung Kommunikation und Spenden, konnte im Gespräch mit Bewohnerinnen und Bewohnern verdeutlichen, wie Menschen in Lobetal zusammenleben und dass trotz unterschiedlicher Beeinträchtigungen der Alltag selbstständig, teilweise mit Assistenz, gestaltet werden kann.
Petra Köhn, Leiterin der Diakoniestation Bernau, beantwortete in ihrer Gesprächsrunde sehr konkrete Fragen rund um das Thema Pflege: Was beinhaltet ambulante Betreuung? Wie und wo kann ich mich um eine altersgerechte Wohnform bemühen? – Ebenfalls zum Thema Pflege startete Katja Möhlheinrich-Krüger, Bereichsleitung Altenhilfe, bereits während der Kaffeetafel im Eingangsbereich des Bildungszentrums mit ganz individuellen Beratungsangeboten.
Schließlich gab Seelsorger Pfarrer Matthias Albrecht einen Einblick in die Hospizarbeit und was es bedeutet den Tag mehr Leben zu geben.
Gut, dass wir einander haben
Mit einem gemeinsamen Lied und dem Abschlusssegen endete der ereignisreiche Tag gegen 17.30 Uhr in der Lobetaler Kirche. Geben und nehmen, danken und empfangen – das gehört untrennbar zusammen. Die Stiftung kann sich auch zukünftig auf die tatkräftige Unterstützung von Freunden und Förderern verlassen. Und die wissen einmal mehr, dass ihre Gaben in Lobetal gut ankommen und aufgehoben sind! So geht das: Gemeinschaft verwirklichen.