Eberswalde: Die GLG Geschäftsführung und die Gewerkschaft ver.di erzielten am Mittwoch, den 31. Mai 2023 eine Tarifeinigung für die nichtärztlichen Beschäftigten am GLG Martin Gropius Krankenhaus. Seit Ende Januar wurde in fünf Verhandlungsrunden nach einem Kompromiss gesucht. Nach knapp achtstündigen Gesprächen in der fünften Verhandlungsrunde waren sich beide Tarifparteien dann einig, dass der gefundene Kompromiss für beide Seiten tragfähig ist. Der Verhandlungstag war geprägt von einer intensiven und lebhaften Debatte.
Die Lohnsteigerungen für die knapp 800 Beschäftigten im nichtärztlichen Dienst, davon allein rund 500 Beschäftigte im Pflegedienst am GLG Martin Gropius Krankenhaus belaufen sich auf ein Gesamtvolumen in Höhe von 8,5 Mio. Euro. Ab dem 01. Juni 2023 steigen die Löhne um acht Prozent in der bestehenden Entgelttabellenstruktur. Zum 01. März 2024 wird am GLG Martin Gropius Krankenhaus die TVöD Entgeltstruktur übernommen. Auf die neue Entgelttabelle erfolgen dann weitere 5,5 Prozent Lohnsteigerungen zum 01. Dezember 2024. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. März 2025.
Dazu erklären die Tarifverhandlungspartner:
Ivo Garbe, ver.di-Verhandlungsführer:
„Wir haben mit dem Arbeitgeber einen Kompromiss erzielt, der in die Zukunft weist. 100 Prozent TVöD-Tabellen mit sehr guter Eingruppierung kommen, ebenso ein kräftiges Gehaltsplus für alle rasch spürbar im Portemonnaie. Mit der Einführung der TVöD-Tabellen und der neuen Entgeltordnung kommt die dringend notwendige Aufwertung für die Beschäftigten des MGKHs. Das GLG Martin Gropius Krankenhaus gehört damit zu den bestbezahlenden Krankenhäusern in Brandenburg. Das ist ein großer Erfolg, der möglich wurde durch das starke Engagement der ver.di-Kolleginnen und Kollegen mit dem Höhepunkt der ersten Warnstreiks am MGKH überhaupt.“
Dr. Jörg Mocek, GLG-Geschäftsführer:
„Der Gewerkschaft ver.di und der Tarifkommission gilt mein Dank für die konstruktiven Verhandlungsrunden. Der Tarifabschluss für das GLG Martin Gropius Krankenhaus mit einem Gesamtvolumen von 8,5 Millionen Euro ist eine wirtschaftliche Schmerzgrenze. Insbesondere vor dem Hintergrund stark gestiegener Preise für Energie sowie Sach- und Materialkosten. Trotz der wirtschaftlich angespannten Lage ist es uns als Arbeitgeber auch wichtig, dass wir die inflationären Belastungen für die Beschäftigten abmildern. Dies bildet der neue Tarifvertrag vollumfänglich ab. Klar ist jedoch auch, dass die vereinbarten Lohnsteigerungen gegenfinanziert werden müssen. Hierfür liegen erarbeitete Maßnahmenpläne vor, um die wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Diese müssen und werden nun konsequent durch den ärztlichen und nichtärztlichen Dienst vor Ort in die Umsetzung gebracht, sodass die notwendige Leistungssteigerung erreicht werden kann.“
Als Fachkrankenhaus für Neurologie sowie Psychiatrie und Psychotherapie vereint das GLG Martin Gropius Krankenhaus stationäre Fachabteilungen sowie tagesklinische und ambulante Behandlungsangebote. Das Haus ist Lehrkrankenhaus der Charité.
Die Tarifverhandlungsergebnisse im Detail, welche noch unter Vorbehalt der Gremienzustimmung liegen:
– ab 01. Juni 2023 + 8 Prozent
– ab 01. März 2024 Umstellung auf die Entgeltstruktur TVöD
– für ver.di Mitglieder greift die Umstellung ab dem 01. Januar 2024
– ab 01. Dezember 2024 + 5,5 Prozent
– Laufzeit des Tarifvertrages bis 30. März 2025
– Manteltarifverhandlungen ab 2025