Im Vorfeld des Welttags des Buches laden die Stadtbibliothek und der Lesezauber Bernau am Montag, dem 22. April, in die Breitscheidstraße 43 b ein. Als Vorleserin hat sich Sylvia Pyrlik, die Inhaberin der Buchhandlung Schatzinsel angekündigt. Sie wird aus dem Buch „Giesbert hört das Gras wachsen“ von Daniela Drescher vorlesen, in dem es um das Verhältnis von Mensch und Natur, um ein friedliches Miteinander, um Toleranz und Freundschaft geht. Als Zuhörer haben sich die Vorschulkinder der Kita „Kleiner Bär“ aus Bernau-Süd angemeldet.
10 Jahre Lesezauber Bernau
„Gern kooperieren wir mit den 20 ehrenamtlich tätigen Vorleserinnen und Vorlesern des Lesezaubers und öffnen ihnen die Türen unserer Bibliothek, denn schließlich eint uns das Anliegen, bei den Kindern die Liebe zu Büchern und zum Lesen zu wecken und zu fördern“, berichtet Bibliotheksleiterin Gabriele Karla. Sie freut sich in diesem Jahr ganz besonders, den Lesezauber zu Gast zu haben, denn am 22. April können die ehrenamtlichen Vorleser und Lesepaten auf zehn erfolgreiche Jahre zurückblicken.
„Es war ein großes Glück, dass ich Lutz Reimann von der Lobetaler Agentur Ehrenamt im August 2013 begegnet bin und wir gemeinsam am 22. April 2014 den ‚Lesezauber‘ aus der Taufe heben konnten“, berichtet Marga Schmidt, Vorleserin der ersten Stunde. Die rührige Rentnerin mit der großen Liebe zu Büchern hatte sich 2012 in Eigeninitiative in der Kita „Kleiner Bär“ vorgestellt und war mit ihrer Idee, einmal wöchentlich als Vorleserin in die Kita zu kommen, offene Türen eingerannt. Als ehemalige Erzieherin wollte Marga Schmidt den Kindern verbunden bleiben und gleichzeitig etwas Sinnvolles im Ruhestand tun.
Neben ihrer Rolle als Vorleserin engagiert sich die rüstige Frau im (Un-)Ruhestand auch bei der Vorbereitung und Durchführung des jährlich am 23. April stattfindenden Welttags des Buches und beim bundesweiten Vorlesetag, der am 3. Freitag im November terminiert ist. „Das heißt nicht, dass ich stets selbst vorlese. Ich hole mir dafür gern ‚Lesegäste‘ ins Boot, wie den Bernauer Bürgermeister André Stahl, Stadtverordnete, Bundestagsabgeordnete und regionale Schriftsteller“, verrät die organisationsstarke Frau, die in diesem Jahr ihren 80. Geburtstag feiert.
Agentur Ehrenamt als „Heimat“ für den Lesezauber
Die Agentur Ehrenamt der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, die im Lobetal-Eck an der Brauerstraße 9 in Bernau ihren Sitz hat, ist Anlaufstelle für Menschen, die sich engagieren möchten, um die Gesellschaft mitzugestalten. Lutz Reimann von der Agentur Ehrenamt ist sichtlich stolz über die Aktion Lesezauber, die in Bernauer Kitas, Schulen und Seniorenheimen Jung und Alt mit Geschichten, Gedichten und Märchen erfreut. Einige Ehrenamtler des Lesezaubers helfen als Lesepaten auch Schülern, ihre Lesekompetenz zu verbessern. Am ersten Dienstag im Monat gibt es außerdem eine gut besuchte Lesezauber-Vorleseaktion für Erwachsene in der Bibliothek Schönow, die von Hiltrud Kuhlmann gestaltet wird.
Auch aus der Aktion „Bernau liest ein Buch“ sind die Lesezauber-Ehrenamtlichen nicht mehr wegzudenken. Beim Kunst- und Handwerkermarkt am Sonntag, dem 28. April, werden sie zu erleben sein, wenn das Buch der diesjährigen „Bernau liest“-Aktion „Kreuzfahrt durch die Republik“ von Lorenz Meyer vorgestellt wird, das in 20 fiktiven Gesprächen mit Prominenten aus Politik und Unterhaltung ein gleichermaßen komisches und entlarvendes Bild unseres Landes zeichnet.
Die Agentur Ehrenamt verfügt inzwischen über eine kleine, nach Altersgruppen geclusterte Bibliothek, auf die die Vorleserinnen und Vorleser zurückgreifen können. Aber auch die Bernauer Stadtbibliothek bietet den 20 Ehrenamtlichen einen großen Bücherfundus.
„Nach zehn Jahren sind die Lesezauber-Ehrenamtlichen mit ihrem Enthusiasmus und Herzblut aus der Bernauer Engagement-Landschaft nicht mehr wegzudenken“, schätzt Lutz Reimann anerkennend ein.