Bernau: Am Samstag, dem 24. Juni, wurde das 10. Jubiläum des „Kunstraums Innenstadt – Skulpturensammlung der Waldsiedlung Bernau“ gebührend gefeiert.
„Ich freue mich sehr, dass es sich die Stadt Bernau zur Aufgabe gemacht hat, der Skulpturensammlung der Waldsiedlung die notwendige Wiederherstellung, Pflege und Sicherung zukommen zu lassen und sie in diesem anspruchsvollen Ausstellungsraum erlebbar macht“, sagte Sabine Oswald-Göritz, Mitarbeiterin des Kulturamts, die das Jubiläumsfest maßgeblich organisiert hatte und der die Skulpturensammlung sehr am Herzen liegt.
Zahlreiche Interessierte kamen an die Alte Goethestraße 3, um die Skulpturen zu bestaunen und sich von Mädchen und Jungen zwischen 8 und 18 die Plastiken aus individueller Sicht und mit kindlicher Couleur vorstellen zu lassen. Die FSJlerin des Kulturamts, Nele Betke, nahm die Zuhörer als Detektive mit in ihren anregenden Vortrag über die verschollenen Skulpturen.
Bildhauerin Lore Pietsch als Ehrengast
Spannende Geschichten aus ihren Künstlerjahren erzählte Ehrengast Lore Pietsch, deren Bronzeplastik „Schwimmerin“ in der Ausstellung zu sehen ist. Gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Dr. Fritz Jakobi sowie dem Bildhauer Friedrich B. Henkel, der für seinen Quellbrunnen am Steintorplatz bekannt ist, entwickelte sich eine anspruchsvolle Diskussion mit der charmanten 92-jährigen Bildhauerin über die Rolle der Kunst in der frühen DDR.
Das Jubiläumsfest endete am Nachmittag mit einem Open-Air-Konzert im Külzpark mit dem Perkussionisten Wolfgang Schliemann. Eine vom Musiker speziell zu diesem Anlass erarbeitete Performance auf Schiefer lud die Zuhörer dazu ein, sich auf ein ungewöhnliches Klangspektrum einzulassen.
Mit der Skulpturensammlung hat die interessierte Öffentlichkeit seit Juni 2013 Zugang zu 19 Figuren des ehemaligen Wohnsitzes des SED-Politbüros in der Waldsiedlung Wandlitz. Darunter befinden sich Werke namhafter deutscher Bildhauer des 20. Jahrhunderts wie Fritz Cremer, Heinrich Drake, Gerhard Geyer, René Graetz, Waldemar Grzimek, Jenny Mucchi-Wiegmann und Gustav Weidanz.
Die Ausstellung umfasst nicht nur ausdrucksstarke menschliche Skulpturen, sondern auch Tierplastiken. Sie ist donnerstags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt zum Kunsterlebnis ist frei.
