Schorfheide: Ganz im Zeichen der Freiwilligen Feuerwehr stand der 17. Juni 2023 im Schorfheider Ortsteil Klandorf. Die Klandorfer Kameradinnen und Kameraden feierten an diesem ereignisreichen Tag das 115-jährige Bestehen der Ortswehr. Zugleich fand aus Anlass des Jubiläums auch der diesjährige Gemeindefeuerwehrtag in Klandorf statt.
Angeführt von der Ehrenabteilung der Klandorfer Wehr und musikalisch begleitet von den Original Schorfheidern setzten sich die Feuerwehrleute und Fahrzeuge sämtlicher Wehren der Gemeinde und von Nachbarwehren pünktlich um 10 Uhr zum Festumzug durch das Dorf in Bewegung. Auf dem Festplatz an der Feuerwache begrüßte Ortswehrführer Uwe Voigt noch einmal alle anwesenden Wehren aus den Schorfheider Ortsteilen sowie die Nachbarwehren aus Zerpenschleuse, Hammer und Liebenwalde. Die Partnerfeuerwehr aus dem polnischen Milno konnte aus personellen Gründen diesmal nicht mit dabei sein.
In seinen Eröffnungsworten ließ Uwe Vogt noch einmal die Geschichte der Klandorfer Wehr Revue passieren und erinnerte an wichtige Punkte in der Feuerwehrhistorie wie den Umbau des Geräthauses 1994, die Anschaffung eines werksneuen Fahrzeuges im Jahr 2009 und eines Mannschaftstransporters im Jahr 2019. „Diese Technik muss aber auch bedient und gewartet werden und dies machen die Kameradinnen und Kameradinnen alles in ihrer Freizeit“, betonte er und bedankte sich in diesem Zusammenhang bei allen Aktiven für die jahrelange Einsatzbereitschaft, aber auch bei den Familien, die dahinterstehen.
Aktuell sind in der Klandorfer Wehr 20 Männer und 3 Frauen im aktiven Dienst. Die Jugendwehr hat neun Mitglieder und die Alters- und Ehrenabteilung ebenfalls neun Mitglieder. „Es wäre schön, wenn die neu zugezogenen Bürger für die Feuerwehr mehr Verständnis und Interesse zeigen würden, dann könnte man die Personalstärke noch etwas erhöhen“, sagte Uwe Vogt und verwies dabei nicht nur auf die insgesamt 33 Einsätze im Jahr 2022, sondern auch auf die Tatsache, dass die Feuerwehr fest ins Dorfleben integriert ist und zahlreiche Veranstaltungen wie Osterfeuer, Pfingstkonzert, Kindertag oder Martinsumzug begleitet und absichert.
Grüße und Glückwünsche zum Jubiläum
Auch Schorfheides Bürgermeister Wilhelm Westerkamp würdigte in seinen Begrüßungsworten den Einsatz der insgesamt rund 200 aktiven Feuerwehrleute in der Gemeinde. „Ich würde mich freuen, wenn wir weiterhin viele Menschen mit so viel Engagement für die Gesellschaft sehen, insbesondere auch in solch einem kleinen Ort wie Klandorf“, betonte er und verwies darauf, dass sich die Gemeinde ihrer Pflicht zur Investition in Technik und Ausrüstung der Feuerwehren durchaus bewusst sei. In den vergangenen vier Jahren sei dabei viel investiert worden. Auf der Agenda stehen seinen Worten zufolge nach wie vor der Anbau des Feuerwehrgerätehauses in Klandorf und ein Neubau in Lichterfelde, wo die Gemeinde bereits das entsprechende Grundstück erworben habe. Für beide Vorhaben seien jedoch Fördermittel notwendig, die wegen des Auslaufens der vergangenen Fördermittelperiode derzeit noch nicht zur Verfügung stehen.
Grußworte, Gratulationen und Geschenke für die Klandorfer gab es auch von den anwesenden Wehren sowie von Groß Schönebecks Ortsvorsteher Andreas Zeidler, vom Geschäftsführer der Schorfheider Agrar GmbH, Olaf Pieper, und von Kreisbrandmeister Silvio Salvat-Berg, der sowohl im Namen des Landrates als auch der Zerpenschleuser Wehr gratulierte.
Ehrungen und zahlreiche Beförderungen
Wie bei solchen Anlässen üblich wurden im offiziellen Teil auch Beförderungen und Ehrungen ausgesprochen. Zunächst ging es jedoch um die Klandorfer Ortswehrführung selbst, denn Uwe Vogt wurde nach 15 Jahren als Ortswehrführer verabschiedet. „Eine Ära geht zu Ende“, stellte Bürgermeister Wilhelm Westerkamp fest und dankte ihm für sein langjähriges Engagement und die gute Zusammenarbeit. Uwe Vogt bleibt der Feuerwehr dennoch als aktives Mitglied erhalten. Die Nachfolge übernimmt der Klandorfer Dennis Krüger, der vom Bürgermeister für die nächsten sechs Jahre als neuer Ortswehrführer ernannt wurde, ebenso wie Beatrice Uhlemann als Stellvertreterin und Manuel Janusz als Stellvertreter. Eine besondere Ehrung wurde an diesem Tag auch dem Klandorfer Georg Völkel zuteil. Er erhielt die Ehrenmedaille des Landes Brandenburg für 60 Jahre Treue Dienste in Gold.
Weiterhin wurden befördert:
Zum Feuerwehrmann bzw. zur Feuerwehrfrau: Nadine Kuhn, Robert Lauk, Tobias Ziegler, Anna Michels, Kai Piotter, Hermann Bülow, Simone Carus, Luke Karbe, Aileen Wollgast, Bianka Heckert, Shawn Heckert, Michael Mann, Maja Thierbach und Sebastian Biere.
Zum Oberfeuerwehrmann bzw. zur Oberfeuerwehrfrau: Laura-Sophie Menzel, Anna-Marie Menzel, Maximilian Puffert, Jessica Schulz, Sandro Lehmann, Mike Fröhlich, Fabian Fischer, Patrick Fischer, Niklas Martitz und Christoph Ruschke.
Zur Hauptfeuerwehrfrau: Kathrin Schweidler
Zum Löschmeister: Klaus-Dieter Haar
Zum Oberlöschmeister: Norman Hudalla
Zum Hauptlöschmeister: Marcel Uhlemann.
Kampf um beste Zeiten im Löschangriff Nass
Um Minuten und Sekunden, aber auch um Genauigkeit ging es bei den anschließenden Wettkämpfen im Löschangriff Nass auf dem Klandorfer Rasen. Die Mädchen und Jungen der Jugendwehren kämpften um die beste Zeit und zeigten, dass sie ihr Handwerk schon gut beherrschen. Vollen Einsatz zeigten auch die Erwachsenenwehren und die gemeinsame Frauenmannschaft. Sieger bei den Jugendwehren wurden die Klandorfer. Bei den Männerteams hatten die Eichhorster die Nase vorn. Zwischen den Schnellsten und den Platzierten gab es oft nur ganz geringe Abstände. „Das ist ein Zeichen für das hohe Niveau unserer Wehren“, schätzte Gemeindebrandmeister Christian Seeger dazu ein.
Die Ergebnisse im Einzelnen:
Jugendwehren: 1. Klandorf, 2. Altenhof/Eichhorst, 3. Finowfurt II, 4. Lichterfelde II, 5. Groß Schönebeck, 6. Finowfurt I, 7. Lichterfelde I
Männer: 1. Eichhorst, 2. Klandorf, 3. Finowfurt II, 4. Jugendwarte, 5. Altenhof, 6. Lichterfelde, 7. Finowfurt I, 8. Groß Schönebeck
Drumherum gab es in Klandorf ein buntes Familienprogramm, u.a. mit Hüpfburg und Jagdhornbläsern. Für das leibliche Wohl sorgten Imbiss und ein Getränkestand. Außerdem boten die Klandorfer Fahrradfrauen wieder jede Menge selbstgebackenen Kuchen an. Spektakulär war am Nachmittag das Löschen eine „Hausbrandes“ durch die Jugendwehr und die Demonstration eines Fettbrandes. Gefeiert wurde schließlich bis in die Nacht mit der Partyshowband „SOWIESO“.