Wandlitz: Am 27.10. öffnete sich um 19.00 Uhr noch einmal die „Himmelstür“ im „Goldenen Lö-wen“ in Wandlitz. Diese Tür war das wichtigste Requisit des Theaterstücks „Die Himmelstür von Schönwalde“.
Es ist eine Tradition in unserem Ort, dass Theaterstücke von Laien geschrieben, inszeniert, gespielt und ausgestattet werden.
Tradition ist es auch, dass dem Ortsgründer von Schönwalde, Friedrich der Große, eine Hauptrolle eingeräumt wird. Für die Grundidee des Stücks gibt es einen realen histori-schen Hintergrund, denn Friedrich hatte Giacomo Casanova 1764 eine Audienz gewährt. Dieses Gespräch, das im Garten des Schlosses Sanssouci stattgefunden hat, ist von verschiedenen Autoren dokumentiert worden.
Der Dialog der beiden Herren ist der Kern des Stückes. Alle anderen Dialoge sind frei erfunden und haben sich an den historischen Gegebenheiten des 18. Jahrhunderts orientiert. Die handelnden Personen haben am Hofe des Königs Friedrich gelebt und auch Kontakt zu Casanova gehabt. Natürlich sind die beiden Engel – Gabriel und Luzifer – eine Erfindung, die dem Stück und den Personen die notwendige Dynamik verleihen sollen. Die englische Kurtisane, die von Casanova erfolglos umworben wurde, lebte in London.
Die Regie hat die Schauspieler animiert und befähigt, schauspielerische Talente bei sich zu entdecken und das Stück erfolgreich auf die Bühne zu bringen. Die zwischen den Szenen eingespielte Musik unterstrich das Geschehen und die am Ende mit „Highway to Hell“ auch die Zuschauer begeisterte.
Die 2. Premiere im „Goldenen Löwen“ war ein Erfolg, der von den 70 Zuschauern mit großem Beifall gewürdigt wurde. Die Begeisterung auf der Bühne sprang dann auf die Zuschauer über. Alle sangen das Schlusslied laut mit: „Highway to Hell“ begeistert eben alle.
Es war ein Erlebnis, die Entwicklung der Laienschauspieler und ihr Hineinwachsen in die jeweilige Rolle zu beobachten. Auch bei dieser Aufführung war die Freude am Spiel und am Erfolg, den jeder im Fortgang des Stückes gespürt hat, deutlich zu erkennen. Was gibt es denn Schöneres, umrauscht von einem großen Beifall und lobenden Worten auf der Bühne zustehen.
Das Engagement aller, die an der Vorbereitung, Ausführung und Unterstützung dieses Projektes beteiligt waren, zeigt, dass diese Art der Kulturarbeit, die von den Bürgern ge-tragen wird, das Salz und die Würze im Zusammenleben einer Gemeinschaft und deshalb wichtig und wertvoll ist. Ich hoffe nur, dass die Politik das erkennt und anerkennt und solche BürgerInitiativen unterstützt.
Wir danken der Gemeinde Wandlitz, dem Ortsbeirat Schönwalde, dem Gemeindekirchenrat Schönwalde und dem Verein „Wir sind Schönwalde“ für die finanzielle und organisatorische Unterstützung.