Der Ukraine Krieg verursacht eine humanitäre Katastrophe. Hilfe braucht es vor Ort, und Hilfe braucht es für die Geflüchteten. Die Ukraine Hilfe Lobetal vom Verein cura hominum e.V. – „Sorge für Menschen“ unterstützt mit Sachspenden und Hilfsgütertransporten ukrainische Partner im kirchlichen Umfeld und in Krankenhäusern. Der Verein bringt dabei 28 Jahre Erfahrung in der Unterstützung mit Hilfsgütern ein. Seit Beginn des Ukraine Krieges hat er die Hilfslieferungen deutlich verstärkt und wird von vielen weiteren Ehrenamtlichen unterstützt. Täglich schickt er LKWs auf den Weg in die Ukraine.
Elisabeth Kunze ist Begründerin und Leiterin der Ukraine-Hilfe der Kirchengemeinde Lobetal. Sie berichtet: „Seit 1994 werden Menschen in der Ukraine mit Lebensnotwendigem versorgt, für das Menschen aus Deutschland regelmäßig spenden.“ Anlass für die Gründung der humanitären Aktion war der Kontakt mit dem ukrainischen Psychiater Anatoli Gusow. Er erschütterte mit Berichten, dass in der Charkower Klinik, in der er früher gearbeitet hatte, Patienten sterben, weil Nahrung fehlt. „Nachdem wir mit der Lebensmittelhilfe für seine ehemalige Station begonnen hatten, sank die Sterblichkeit dort wieder auf ein normales Maß“, berichtet die gelernte Physiotherapeutin immer noch sehr berührt.
Langjährige Erfahrung jetzt eine große Hilfe
In den ersten Jahren waren es drei, vier und fünf Lkw im Jahr. Zuletzt wurden pro Jahr von Bernau aus mehrere Dutzend vollbeladener Lkw in die Ukraine gesandt mit Hilfsgütern aller Art. Dazu gehören Kleidung, Haushaltsartikel, Hygienebedarf. „Vielfach gefragt sind Dinge für Kinder und für Senioren, Menschen mit Behinderung und Kriegsveteranen. Für einen Rollator müssten dort drei Monatsrenten bezahlt werden. Dann fehlt das Geld aber für die Miete und für das Essen“, weiß Elisabeth Kunze. „Sehr wichtig sind Pflegebetten und Klinikausstattung.“ Dies langjährige Erfahrung, die Pflege von Beziehungen und der Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur kommen dem Verein in der Kriegssituation zugute.
Größte Herausforderung seit Bestehen des Vereins
Jetzt steht Elisabeth Kunze, Vorständin des Vereins, vor der größten Herausforderung in der Geschichte der Ukraine Hilfe. Das Telefon klingelt ohne Unterlass; zum einen erreichen sie Nachrichten aus der Ukraine, zum anderen wollen viele Menschen helfen. „Was da gerade los ist, ist unvorstellbar“, sagt sie. Täglich bringt der Verein zwei bis drei LKW in die Ukraine oder in grenznahe Regionen. „Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend.“ Das bewegt sie sehr. Doch genauso bewegend ist die große Not, von der sie täglich aus persönlichen Kontakten erfährt. „Der Pfarrer, mit dem wir schon so lange zusammenarbeiten, ist geflohen und bei uns untergekommen. Viele andere haben sich auf den Weg gemacht, manche bleiben. Was gerade in der Ukraine geschieht, das darf ich jetzt gar nicht an mich ranlassen“, berichtet sie.
Stiftung und Verein arbeiten Hand in Hand
Im Blick auf die Flüchtlinge, die jetzt täglich auch in Lobetal ankommen, sagt sie: „Es kommt auf jeden von uns an. Wenn wir zusammenhalten, ist vieles möglich. So können wir die Situation der Menschen erleichtern, die hier ankommen.“ In diesem Sinne arbeiten die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal und die Ukraine-Hilfe Lobetal des Vereins „cura hominum e.V. – Sorge für Menschen“ Hand in Hand. Die Stiftung legt den Fokus auf Menschen mit Behinderung, auf bedürftige ältere Menschen, Kinder und ihre Familien gerichtet. „Wir rechnen damit, dass unter den Geflüchteten viele Menschen mit Behinderung sein werden, auch Waisenkinder. Darauf stellen wir uns ein“, so Geschäftsführer Martin Wulff. Für ihn ist die jetzige Situation eine immense Herausforderung. Die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal wird sich dieser Herausforderung stellen und diese bewältigen. Dabei wirken alle Bereiche zusammen.
Für die Hilfslieferungen werden
aktuell gesucht:
- Schutzbekleidung für Evakuierungshelfer
- Notstromaggregate
- Lebensmittel, mindestens 3 Monate haltbar
- Taschenlampen, Powerbank
- Verbandsmaterial, Hygieneartikel, feuchte Reinigungstücher
- Kerzen und Streichhölzer
- Matratzen, Bettzeug, Schlafsäcke, Isomatten
Abgabe
Bodelschwinghstr. 5
OT Lobetal
16321 Bernau bei Berlin
Aktuelle Öffnungszeiten: Mo-Sa
von 8-16 Uhr
Kontakt
Tel. 0 33 38/6 64 61
www.ukrainehilfe.de